Weniger Hoheiten im schwedischen Königshaus

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Königsfamilie Schweden Solliden

Die königliche Familie 2017 auf Schloss Solliden. Da waren die Jüngsten, Prinz Gabriel und Prinzessin Adrienne, noch gar nicht geboren. Foto: Jonas Ekströmer, kungahuset.se.

Das schwedische Königshaus schrumpft: König Carl XVI. Gustaf hat einigen seiner Enkelkinder den Titel „Königliche Hoheit“ entzogen. Damit betrachtet man die Kinder von Prinzessin Madeleine und Prinz Carl Philip eher als Privatpersonen. Die jungen Familienmitglieder verlieren dadurch auch ihre Apanage.

Laut Königshaus sind diese „Status-Veränderungen“ notwendig, um klar das Amt des Staatsoberhauptes abzugrenzen. Alle repräsentativen Aufgaben, die damit verbunden sind, bleiben künftig dem König und der Köngin selbst, sowie der Familie von Kronprinzessin Victoria vorbehalten.

In einer Erklärung ließ König Carl XVI. Gustaf verlauten: „Prinz Alexander, Prinz Gabriel, Prinzessin Leonore, Prinz Nicolas und Prinzessin Adrienne sind weiterhin Mitglieder der Königlichen Familie. Doch wird von ihnen in Zukunft nicht erwartet, dass die Aufträge des Staatsoberhauptes wahrnehmen.“ Sie verlieren ihre Stellung als Königliche Hoheiten, behalten aber weiterhin ihre Herzogen-Titel der Landschaften Södermanland, Dalarna, Gotland, Ångermanland und Blekinge. Die Thronfolge mit 10 möglichen Kandidaten verändert sich durch den Beschluss des Königs nicht.

Was in den Augen „normaler Familien“ ziemlich ungerecht aussieht, hat für das Königshaus ganz praktische Gründe. Der Hoheitsstatus führt nämlich auch gewisse Einschränkungen mit sich, – etwa bei Ausbildung, Anstellung oder einer späteren Firmengründung. Die fünf Königsenkel im Alter von 1 bis 5 Jahren werden somit praktisch in die Freiheit entlassen, um ein weitgehend normales Leben zu führen. Für Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniels Kinder ändert sich nichts: Estelle (7) und Oscar (3) gehören weiter offiziell zum Königshaus.

In der großgewachsenen Königsfamilie ist die Diskussion um hoheitliche Verpflichtungen schon seit einiger Zeit ein Thema. Prinz Carl Philip und Prinzessin Sofia sowie Prinzessin Madeleine sind mit eigenen Stiftungen ideell aktiv und werden dies auch weiterhin sein. Offizielle Aufträge werden sie in Zukunft aber nur nach Beschluss des Königs durchführen.

Von „unerwartet“ über „fantastisch“ bis „das wurde auch Zeit!“ fallen die Reaktionen in Schweden unterschiedlich aus. Fakt ist: die königliche Entscheidung zeigt, dass sich die schwedische Monarchie vor Veränderungen nicht scheut.

Weitere Infos:

=> Zur offiziellen Mitteilung (englisch)

=> Stammbaum des Geschlechts Bernadotte bis heute

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