„Ut i naturen!“ – Diesen schwedischen Ausdruck lässt sich mit den Worten „Raus in die Natur“ übersetzen. Die Natur hat seit langer Zeit eine wichtige Rolle für Schweden gespielt. Zuerst war der Mensch von ihr stark abhängig, und sie wurde als etwas Mächtiges betrachtet. Naturkräfte wurden damals bewundert und auch jetzt, wenn der Mensch sie unter Kontrolle hat, ist sie in dem großen Land allgegenwärtig.
Allemansrätten
Den Bedarf nach Naturausflügen unterstützt das Gesetz ‚Allemansrätten‘, das freie Bewegung sichert und auch das Betreten von Privatgrundstücken ermöglicht (dies rührt daher, dass die meisten Wälder in Schweden Privatbesitzern gehören). Es geht hier hauptsächlich darum, dass allen Menschen in Schweden der Zugang zur Natur Wald, Gebirge, Strand usw. gewährleistet werden soll. Man darf z.B. wandern, baden, zelten, in Maßen Beeren und Pilze pflücken. Wichtig ist jedoch, nicht zu vergessen, dass es auch andere Besucher gibt, sowie natürlich den Eigentümer der jeweiligen Fläche.
Staatliche Maßnahmen
Die Gesetzgebung, die das Umweltrecht betrifft, werden vom Reichstag beschlossen. Mit der Umweltpolitik beschäftigt sich das „Miljödepartament“, indem Vorschläge für Rechtsänderungen anhand gesammelter Berichte und Untersuchungen gemacht werden.
‚Naturvårdsverket‘ ist eine staatliche Behörde, die sich intensiv mit der Umweltproblematik beschäftigt. Dabei handelt es sich nicht nur um Naturschutz (z.B. Vorschläge zu neuen Naturparks sowie deren Schutz, Expertenuntersuchungen usw.), sondern um eine komplexe Öffentlichkeitsarbeit: Es werden Bücher, Zeitschriften sowie Broschüren publiziert. Naturvårdsverket leistet auch Hilfe den Kommunen (Gemeinden) sowie Län (Land).
Der Schutz
Der Schutz der Umwelt passiert auf zwei parallelen Ebenen: Es wird zuerst besonders das geschützt, was wertvoll für das Bewahren der biologischen Vielfalt ist. Dabei helfen die unterschiedlichen Naturschutzformen: Nationalpark, Naturreservat, Kulturreservat, Naturdenkmal, Tier- und Pflanzenschutzgebiete, Strand-, Wasser- und Umweltschutzgebiete).
Zum Zweiten wird versucht, der Umwelt so wenig wie möglich zu schaden, indem neue Technologien eingesetzt und weitere Forschungen durchgeführt werden. In Schweden ist es gelungen, dass die Unternehmen, die umweltfreundlicher sind, als konkurrenzfähiger gelten.
„Naturskyddsföreningen“ ist die älteste und größte schwedische Umweltorganisation, die über 200.000 Mitglieder hat. Sie arbeitet an den sowohl lokalen wie zentralen Umweltfragen mit dem Ziel, Einfluss auf die staatliche Politik auszuüben und die Bevölkerung zu beraten.
Andere nennenswerte Organisationen sind: Greenpeace Sweden sowie Världsnaturfonden (WWF); beide mit ca. 160 000 Mitgliedern.
Im schwedischen Wald
Es gleicht einer Sinfonie für die Sinne, wenn man in den Morgenstunden über das noch mit Tau bedeckte Moos der schwedischen Wälder streift und sich von dem Gezwitscher der Vögel in den Bann ziehen lässt. Es ist wie eine Episode vergangener Jahrhunderte, die sich den Menschen im schwedischen Wald präsentiert. Seit jeher sind die Schweden selbst stolz auf ihre Wälder und sehen sie längst nicht mehr nur als ein Geschenk der Natur an, sondern vielmehr als ein uralter Zufluchtsort.
Wir sahen gestern eine Sendung über die Natur von Schweden. Wir sind hell entsetzt, dass ein hoch entwickeltes, europäisches Mitglied, für welches die Europäischen Naturschutzgesetze auch gelten, so wenig nachhaltig mit seinen nordischen Wäldern umgeht, wie das in der Sendung kommuniziert wurde. Kahlschläge, so weit das Auge reicht! Im nordischen Klima hieß es, es dauere über 100 Jahre, bis auf den kahl geschlagenen Flächen wieder ein Wald wächst. Ist das der Beitrag Schwedens zum Klimawandel?
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Wir sahen gestern eine Sendung über die Natur von Schweden. Wir sind hell entsetzt, dass ein hoch entwickeltes, europäisches Mitglied, für welches die Europäischen Naturschutzgesetze auch gelten, so wenig nachhaltig mit seinen nordischen Wäldern umgeht, wie das in der Sendung kommuniziert wurde. Kahlschläge, so weit das Auge reicht! Im nordischen Klima hieß es, es dauere über 100 Jahre, bis auf den kahl geschlagenen Flächen wieder ein Wald wächst. Ist das der Beitrag Schwedens zum Klimawandel?