Schlager – nicht nur Musik!

Allgemein, Das ist Schweden, Musik, Wissenswertes

Es gibt nur eine Regel, wenn es um den schwedischen Schlager geht. Entweder hasst du ihn oder du liebst ihn, aber du kannst in Schweden nicht leben, ohne davon Bescheid zu wissen!

Was man in Schweden Schlager oder das „Melodifestival“ nennt, würde man in Deutschland den nationalen Vorentscheid für den Eurovision Songcontest nennen. Das ist also dasselbe, daher sollte man den schwedischen Begriff nicht mit dem deutschen verwechseln. In Schweden ist auch Schlager etwas mehr als nur der Vorentscheid. In Schweden ist Schlager ein Lebensstil!

Für eine lange Zeit war Schlager oder das „Melodifestival“ in Schweden ziemlich albern aber in den letzen Jahren ist Schlager cool geworden! Wie kommt das denn? Wahrscheinlich von der Tatsache, dass Schlager eine große Industrie geworden ist. Es gibt nicht nur einen Wettbewerb, wie früher, jetzt gibt es fünf Teilfinals und ein großes Finale. Aber nicht nur das. Die Artisten und die Beiträge werden schon Monaten im Voraus bekannt und schon dann fangen die Medien damit an, über den Schlager zu berichten. Und dann geht es los!

Jede Woche kannst du etwas über die Artisten, die Songs oder den Wettbewerb lesen. Never ending story. Die Artisten sind auch berühmter geworden. Jetz nehmen  nicht nur unbekannte Artisten teil. Schon berühmte schwedische Artisten wie „The Ark“, „Eskobar“ und „BWO“ haben alle teilgenommen.

Die Schweden lieben ihren Schlager und sie lieben es, darüber zu tratschen! Wer ist gut und wer ist schlecht? Wer singt gut und wer singt falsch? Wer hat tolle Klamotten und wer sieht schrecklich aus? Wer wird gewinnen? Diejenigen, die keinen Schlager mögen oder den Schlager uninteressant finden, müssen damit leben, dass der Schlager ein halbes Jahr lang der Gesprächstoff ist.

Aber in letzen Jahren sind immer mehr Leute müde vom Schlager geworden. Sie denken, dass alles zu viel geworden ist und im Jahr 2009 haben nur 3 592 000 Menschen in Schweden die Finale gesehen. Weniger als in den letzen zehn Jahren! Mit deutschen Verhältnissen würden das ungefähr 32 Millionen Deutsche sein, die den nationalen Vorentscheid für den Eurovision Songcontest schauen würden. Ob der Schlager wirklich unbeliebt geworden ist, ist vielleicht eine Frage der Relativität.

Fakten

Das Wort Schlager kommt ursprünglich aus dem Deutschen.

Schlager wurde in Schweden bis in die sechziger Jahre als wenig anspruchsvolle, melodische und leichte Musik bezeichnet.

Als die Schweden angefangen haben, einen Vorentscheid für den Eurovision Songcontest zu halten, wurde Schlager mit dem Vorentscheid gleichgestellt. Das nennt man heute auch das „Melodifestival“.

Das erste „Melodifestival“ wurde 1959 in Schweden durchgeführt.

Schweden hat viermal den Eurovision Songcontest gewonnen. Abba: „Waterloo“ (1974),  Herreys: „Diggi-loo diggi-ley“ (1984), Carola Søgaard: „Fångad av en stormvind“(1991) und Charlotte Perrelli: „Take me to your heaven“ (1999).

(Autor: Rebecka Ekvall)

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge

Sport in Schweden

Sport in Schweden

Schweden ist eine echte Sportnation. Ungefähr ein Drittel der 9 Millionen Einwohner zwischen 7 und 70 Jahren sind Mitglied  in einem der 22.000 Sportvereine oder in einem der 11.000 Bertriebssportclubs, ob nun als Bewegungssportler, aktiver Leistungssportler, Leiter,...

mehr lesen
Sport in Schweden

Deutsch ist bei schwedischen Schülern unbeliebt

Immer weniger schwedische Schüler wählen Deutsch als zweite Fremdsprache. Seit 1990 hat sich die Zahl der Deutsch lernenden Schüler halbiert; stattdessen steht nun Spanisch hoch im Kurs: Im Schuljahr 2014/2015 stand Spanisch bei über 22000 schwedischen Schülern im...

mehr lesen
Sport in Schweden

Mäklarna

Weiterführende Links DVD-Bestellmöglichkeit Die Makler: Immobilienmakler Kaj ist ein ein notorischer Lügner, Angeber und Schmarotzer, der sich auf Kosten anderer durchs Leben mogelt. Doch dann kommt der Tag an dem er die Retourkutsche bekommt. Er verliert seinen Job...

mehr lesen