Von Weihnachtstrollen und Adventsleckereien

Schwedischer Jultomte

Der Weihnachtszauber hat in den schwedischen Häusern Einzug gehalten. Schweden ist ein Land voller Lebensfreude. Dies macht sich besonders im Advent bemerkbar. Überall erstrahlen Lichter, finden große und kleine Weihnachtsmärkte statt. An den Türen hängen Reisigzweige mit roten Schleifen, die Fenster bekommen Weihnachtsgardinen, mit winzigen Wichteln, Elchen, Sternen und manchmal auch Julböcken.

In den Stuben stehen weihnachtliche Accessoires,  z.B. ein Julbock aus Stroh. In früheren Zeit brachte der Julbock die Geschenke. Ebenso wie auch der Weihnachtstroll, der mit der Zeit durch den Jultomte, den Weihnachtsmann, abgelöst wurde. Es heißt, dass der Weihnachtstroll auf einem Bauernhof  lebte. Dort beschenkte er die Kinder, die den ganzen Sommer auf den Höfen bei den Bauern gearbeitet hatten. Es ist ganz wichtig, dem Weihnachtstroll seine Gabe vor die Tür zu stellen; einen Teller Milchreis! Dies soll den Weihnachtstroll daran erinnern, in dieses Haus zu kommen. Es gibt hierzu übrigens auch ein sehr schönes Buch von Astrid Lindgren „Tomte Tummetott“, die Geschichte von einem schwedischen Weihnachtstroll, die sehr schön in die Weihnachtszeit passt.

Durch die Häuser weht nunmehr auch ein Duft von Hyazinthen. Diese Pflanzen werden in der Weihnachtszeit liebvoll in Beutelgläsern gezüchtet, damit sie rechtzeitig zur Christnacht in voller Blüte stehen. Vorzugsweise werden hierzu weisse Hyazinthen  gezüchtet.

Freundschaft wird bei den Schweden groß geschrieben und dies besonders in der Weihnachtszeit. Weihnachten ist die Zeit, um sich zu bedanken. Auf dem schwedischen Land gibt es einen alten Brauch:  Man wirft sich ein kleines Geschenk durchs offene Fenster. Deshalb bleibt bei vielen Familien am heiligen Abend ein kleines Stückchen Fenster geöffnet oder die Tür einen spaltbreit. Die Päckchen landen dann ohne Absender im Haus. Was drin ist: Meistens leckere Kekse oder eine kleine Süßigkeit.

Es gibt viele Leckereien zu kaufen, nicht nur Lussekatter und Pepparkakor. Es duftet nach Zimt und Kardamon. Es gibt wieder den bekannten „Julmust“, das ist ein süsses Getränk , so eine Mischung aus Cola und Malzbier würde man bei uns sagen. Man muss es mögen, aber bei den schwedischen Kindern ist es sehr beliebt. Auch wir müssen immer Julmust mit nach Deutschland bringen.

Dann gibt es auch noch das „Knäck“. Das ist ein Konfekt, das in den meisten Familien selbst hergestellt wird. Es wird aus Sahne, Zucker, Sirup und gehackten Nüssen hergestellt und schmeckt einfach lecker. Auch das Marzipan darf natürlich nicht fehlen, und man findet es zur Weihnachtszeit auch in vielen Gebäcken wieder.

Bei den Broten ist Weihnachten das Walnussbrot sehr beliebt. Man bekommt es in jedem Supermarkt und auch in den Bäckereien.  Diese Aufzählungen könnte man sicherlich noch unendlich fortsetzen und dem einen oder anderen sind  bestimmt noch mehr Geschichten und Mythen bekannt. Es ist halt Weihnachten, eine geheimnisvolle und schöne Zeit, die man jedes Jahr wieder aufs neue genießen,  und sich die vielen Leckereien und Geschichten zu Gemüte führen sollte. God Jul!

Autor(in): Susanne S. – familieschneck@aol.com

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