„Schön, hier in Münschen ssu sein!“ Die Band „Hellsongs“ rockt die Muffathalle

Am Montagabend, den 23.04.2012 mussten die Nachbarn rund um die Muffathalle in München mal wieder Verständnis haben. Der Grund: Die schwedische Band „Hellsongs“ gab eines ihrer Konzerte im Rahmen ihrer Tournee.

Der sogenannte Ampere-Raum, in dem das Konzert stattfindet, besteht aus zwei Ebenen, dem Parkett und einer Tribüne. Er fasst ungefähr 200 Leute, die hier bequem Platz finden, genau die richtige Location für ein Konzert dieser Größenordung. Insgesamt strahlt er eine gemütlich-chillige Lounge-Atmosphäre aus. „Hellsongs“ sind höflich und lassen ihre Fans nicht lange warten.

Die Sängerin My Engström Renman hat sich extra rausgeputzt. Als Bühnenoutfit trägt sie ein schwarzes Kleid, mehrere schwarze und grüne Perlenketten. Passend dazu hat sie  grünen Lidschatten rund um die Augen aufgetragen.  Ihre schwarzen Haare hat sie mit Hilfe von viel Haarspray auftoupiert, zusammen mit ihren schwarz-umrandeten Augen erinnert sie ein bisschen an die Schwester vom kleinen Vampir. Gitarrist Kalle Karlsson durfte auch mal in ihr Schmuckkästchen greifen. Er trägt eine schwarze Stoffblüte im Haar, die er später einem weiblichen Fan schenkt.

„Schön, hier in Münschen ssu sein!“ begrüßt Kalle Karlsson das Publikum am Anfang auf Deutsch mit seinem charmanten schwedischen Akzent. Er  führt sehr fantasievoll durch den Abend.  Zu jedem ihrer Songs hat er eine Geschichte zu erzählen.  „Wer war schon mal in Göteborg?“ will er wissen und gibt eine kurze Einführung zu seiner Heimatstadt und der seiner Bandkollegen: „Wir Göteborger haben immer zwei Sachen dabei: Ein bisschen Kleingeld und ein paar Flaschen Wodka!“ Passend dazu als Überleitung stimmt er das nächste Lied an und grölt mit Grabesstimme ins Mikro:  „Sin City“ …

„Wisst ihr, was man häufig über uns Schweden sagt?“, meint Kalle und achtet einen Moment auf die Zwischenrufe aus dem Publikum. „Genau!“, sagt er und streckt den Mittelfinger der rechten Hand. „Fucking! Wir Schweden denken immer nur an Sex! Aber hey, das stimmt nicht!“ Noch lautere Zwischenrufe aus dem Publikum widersprechen ihm. „Nein, echt nicht!“,bekräftigt Kalle. „Wir haben nicht alle hunderte Partner, oder sogar tausende! Manche suchen nur den einen. Könnt ihr raten, welcher Song jetzt kommt? Genau! „10.000 Lovers“.

„Wir haben eine Partei in Schweden“, erzählt Kalle dann. „Die Schwedendemokraten. Sie wollen Schweden nur für die Schweden. Das finden wir ganz furchtbar. Das ertragen wir nicht. Deswegen singen wir den nächsten Song für sie.“ My singt: „We´re not gonna take it“

Sängerin My gibt alles. Ihr leicht rauchiger Alt fühlt sofort den ganzen Raum. Wie ein wildgewordener Derwisch tobt sie beim Singen auf der Bühne. Pianist Johan Bringhed untermalt Mys` Gesang mit seinem Spiel, bleibt ansonsten aber dezent im Hintergrund. Er winkt kurz mal, als Kalle die Bandmitglieder vorstellt. Als letzten Song spielen sie „Run to the hills“. Alle, wirklich alle im Saal singen mit. Kann es einen schöneren Schluß für ein Konzert geben?

Zu dem Gebäude der Muffathalle gehört ein eigener Biergarten. Hier hatte man vor dem Konzert noch die Möglichkeit, unter freiem Himmel etwas zu essen und zu trinken. Das Wetter spielt mit an diesem Tag. Es ist einer der ersten schönen sonnig-warmen Frühlingsabende dieses Jahres. Die Sonne scheint schräg durch die frischen hellgrünen Blätter der umstehenden Bäume. An Bierbänken und -tischen sitzen junge Leute und genießen ihre Getränke. Moment mal. Ist eine von ihnen nicht die Sängerin My? Und tatsächlich.  Die Bandmitglieder von „Hellsongs“ sitzen auch hier, nicht weit von uns enfernt. Und das ist wohl das Coolste an diesem Abend. Die „Hellsongs“ sind Stars zum Anfassen.

 

 

 

 

 

 

 

Autor(in): Beate – b.scherberich@gmx.net

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