Neues Schulangebot: Die Deutsch-Skandinavische Gemeinschaftsschule in Berlin

Gebäude der Deutsch-Skandinavischen Gemeinschaftsschule in Berlin-Tempelhof, Quelle: DSG

Gebäude der Deutsch-Skandinavischen Gemeinschaftsschule in Berlin-Tempelhof, Quelle: DSG

Seit dem Beginn des Schuljahres 2012/13 ist die Berliner Schullandschaft um ein Angebot reicher. Am 6. August 2012 öffnete die Deutsch-Skandinavische Gemeinschaftsschule (DSG) in Tempelhof ihre Pforten. Die neue Schule orientiert sich an dem von dem schwedischen Pädagogen Ingemar Mattsson entwickelten Modell „Skola 2000“.

Deutsch-Schwedisch, Deutsch-Norwegisch oder Deutsch-Dänisch – jedes Kind entscheidet sich an der DSG für einen zweisprachigen Unterricht. Gerade für Kinder skandinavischer Eltern stellt die Schule ein interessantes zusätzliches Angebot dar. Doch auch ausschließlich deutschsprachige Kinder sind willkommen. Sie müssen lediglich die Bereitschaft mitbringen, eine der drei skandinavischen Sprachen zu erlernen. Fachlich muss sich die Schule am Berliner Rahmenlehrplan orientieren. Dennoch bestehen genügend Freiheiten, auch die unterschiedlichen skandinavischen Lehrpläne zu berücksichtigen.

Eine der Grundideen des Skola 2000-Konzepts ist die Auflösung des traditionellen Klassenverbandes. Unterrichtet wird in flexiblen Unterrichtseinheiten, den so genannten „Lernlandschaften“. Flexibilität bedeutet u. a., dass die Lerngruppen mal Alters- bzw. Jahrgangsstufen zusammengesetzt sind, mal nach muttersprachlicher Zugehörigkeit. Dies stellt auch besondere Anforderungen an das Schulgebäude, das über unterschiedlich große Räume verfügen muss.

Individuelle Entwicklungspläne und fächerübergreifende Projektarbeit sollen nach den Vorstellungen der Skola 2000 den Schülern dabei helfen, Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen und sich soziale Kompetenzen anzueignen. Der Lehrer wird zum Lernbegleiter, der frühere Klassenverband zum Team. Die neuen Medien werden von Anfang an zur Wissensvermittlung eingesetzt.

Wie bei allen Schulmodellen zeigt sich allerdings auch am Modell Skola 2000, dass es selbstverständlich nicht für jeden Schüler und jede Schülerin geeignet ist. Kinder, die sich weniger gut selbst organisieren können, sollen schnell überfordert sein. Die ständige Weiterentwicklung und kritische Begleitung des Modells ist daher auch von Anfang an der Wunsch Ingemar Mattssons gewesen. Jeder Pädagoge weiß, dass es ein für alle optimales Schul- und Lernkonzept nicht geben kann. Wie im Unterricht ist also Flexibilität im Umgang mit dem Konzept gefragt.

Autor(in): Christoph- c.baier@speedmail.se

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