Eine der Minderheiten, die es geschafft haben oder auf einem guten Weg sind, sich in die schwedische Gesellschaft zu integrieren, sind die Schwedenfinnen, die sich politisch und kulturell durchsetzen konnten.
Doch neben dieser Gruppe bestehen noch vier weitere Minderheiten in Schweden: Tornedalfinnen, Sami, Roma und Juden.
Die Tornedalfinnen sind in der Region Tornedal in Norbotten ansässig und gehören zu den alteingesessenen Finnen in Schweden, die durch die Grenzziehung zwischen Finnland und Schweden auf der schwedischen Seite gelandet sind. Ihr Dialekt Meänkeli setzt sich aus finnischen und schwedischen Elementen zusammen und wird nur noch selten von Generation zu Generation weitergegeben.
Die Sami sind nicht nur in Schweden, sondern auch Finnland, Norwegen und Russland ansässig. Früher waren sie bekannt durch die Rentierzucht, die heute allerdings kaum noch den Erwerb der Sami ausmacht.
Diese beiden Gruppen sind mehr und mehr in die schwedische Gesellschaft integriert worden und verloren deshalb große Teile ihrer kulturellen Traditionen.
Die Roma, deren Vorfahren schon seit dem 16. Jahrhundert in Schweden lebten, haben einen sehr schweren Stand in Schweden, da sie mit vielen Vorurteilen zu kämpfen haben. Ca. 80 % der in Schweden lebenden Roma sind arbeitslos und trotz Bestrebungen der Integration in den schwedischen Wohlfahrtsstaat in den 50er Jahren, scheint es eine neue Diskriminierungswelle seit den 90ern zu geben.
Ebenfalls mit Vorurteilen und Diskriminierungen müssen in Schweden die Juden kämpfen. Der neue Antisemitismus in Europa macht auch vor Schweden keinen Halt und im Juli 2010 wurde die jüdische Gemeinde Malmös durch einen Anschlag auf ihre Synagoge erschüttert.
Nicht jede Minderheit hat es also so wie die Schwedenfinnen geschafft, sich durchzusetzen und für ihre Rechte zu kämpfen. Dabei kann eine Gesellschaft doch nur davon profitieren, sich der Multikultur zu öffnen.
Autor(in): Lotte – charlotte.roggenbuck@t-online.de
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