Mit dem Kanu unterwegs. Irgendwo in Dalsland. Foto: jenefeldt (Johan Jenefeldt) /flickr.com (CC BY 2.0)
Hundertfache Paddelschläge wirbeln das Wasser vor Baldersnäs Herrgård auf. Der Startschuss für den „Dalsland Kanot Maraton+“ ist gefallen. 55 kräftezehrende Kilometer liegen vor den Teilnehmern. Es bleiben zwölf Stunden, vom Publikum angefeuert und aufgemuntert das Ziel zu erreichen. Der Kanumarathon im westschwedischen Dalsland gilt als Schwedens größtes und härtestes Kanurennen.
Paddelrevier Dalsland
Die Provinz Dalsland, das „Schweden in Miniatur“ ist ein Geheimtipp für Ruhe suchende Urlauber im Allgemeinen, für Kanuten, Kajakfahrer und andere Wasserratten im Speziellen. Die Region in Westschweden ist die seenreichste des Landes. Allein über den Dalslandkanal erschließt sich ein rund 240 Kilometer langes Wassernetz – Schauplatz des Dalsland Kanot Maraton+, kurz DKM+. Was es mit dem Plus auf sich hat? Es steht für den 13-km-Nachschlag zur klassischen Marathondistanz.
55 km durch vier Seen
Seit 2004 findet der Kanuwettbewerb inklusive eines Halbmarathonrennens für Junioren zwischen 12 und 18 Jahren jedes Jahr am zweiten Augustwochenende statt. Dieses Jahr heißt es am 11. August wieder paddeln, was die Arme hergeben. Erwartet werden bis zu tausend Teilnehmer – Leistungs- wie Freizeitsportler.
Morgens 8 Uhr fällt der Startschuss für Profis und Amateure, Damen, Herren und Paare in Einer- oder Zweier-Kajaks oder Zweier-Canadier. Vom Start beim Herrenhaus Baldersnäs in Dals Långed sind 55 herausfordernde Kilometer innerhalb von zwölf Stunden zu bewältigen. Während des Rennens tauchen die Paddel ins Wasser der Seen Laxsjön, Svärdlång, Västra Silen und Lelång. Nach rund vier Stunden werden die Ersten das Ziel in Bengtsfors erreichen. Doch das an diesem Tag nicht das wichtigste. Die Veranstalter riefen den DKM+ ins Leben, ein Kanufest für und mit Leistungs- und Hobbysportlern zu feiern. Und sicher auch um das Augenmerk etwas auf Dalsland zu lenken.
(Volks-)Fest Kanumarathon
Gefeiert und angefeuert wird jeder vom Publikum an der Strecke. Neben aufmunterndem Beifall erhalten die „Paddelhelden/-innen“ an den Zwischenstationen so ziemlich, was die Strapazen erträglicher macht. Von Energiegetränken, Gebäck und Kaffee bis zu Massagen. Für alle Fälle stehen Sanitäter bereit.
Wer das Ziel innerhalb des Zeitfensters erreicht erhält neben wohlverdienter Dusche und Mahlzeit eine Medaille – Auszeichnung das härteste Kanurennen Schwedens bewältigt zu haben. Mit dieser Gewissheit lässt sich der Dalsland Kanot Maraton+ beim abendlichen Krebsfest ausklingen.
Appetit bekommen? Informationen dazu und einige Trainingstipps gibt es unter www.kanotmaraton.se bzw. https://www.vastsverige.com/westswedenactionweeks/dalslands-kanotmaraton/?site=5.
Autor: Mathias Grohmann – mathias_grohmann@web.de
0 Kommentare