Artipelag – „Art“ im „Archipelago“

Artipelag von der Südseite, vom Meer gesehen. Foto: Bengt Oberger /commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 3.0)

Artipelag von der Südseite, vom Meer gesehen. Foto: Bengt Oberger /commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 3.0)

 

„Art“ und „Archipelago“, die englischen Begriffe für Kunst und Schären verwachsen zu „Artipelag“. Genauso verwachsen sollen Kunst und Kultur, Design und Architektur mit der malerischen Landschaft des Schärengartens vor der schwedischen Hauptstadt: Im Juni öffnete das neue Kunstzentrum Artipelag seine Pforten.

„Auffallende Museumsneubauten gehören vielleicht nach New York, nicht aber hierher. Stattdessen soll das Gebäude wie Pilze am Fuße der Bäume stehen.“ So Björn Jakobson, Vorstandsvorsitzender und Gründer von BabyBjörn AB und gemeinsam mit seiner Frau Lillemor Initiator und Finanzier des Projektes.

„Hierher“ heißt: Ein 22 Hektar oder 36 Fußballfelder großes Areal auf der zu Värmdö gehörenden Halbinsel Hålludden am Baggensfjärden, rund 20 Kilometer östlich von Stockholm. Etwa eine Viertelstunde dauert die Anfahrt mit dem Auto. Ungleich länger, aber die spannendere Art, die Anreise per Schiff. Wenn langsam das Objekt durch die Kiefern schimmert, Holzstege den Weg weisen.

Eines der größten Museen Schwedens

Blick auf die Eingangshalle. Foto: Bengt Oberger /commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 3.0)

Blick auf die Eingangshalle. Foto: Bengt Oberger /commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 3.0)

Umgesetzt wurde die vor über einem Jahrzehnt gereifte Idee des Unternehmers Jakobosn  einer Anlaufstelle für Kunst und Kultur in den Schären von Nyréns Arkitektkontor, maßgeblich von Johan Nyrén. Artipelag ist sein letztes Werk, eines, dass Architekturgeschichte schreiben könnte.

Die Kunsthalle, das Herzstück des Treffpunkts, fügt sich in die Landschaft – Wiese, Fels und Bäume – ein. Nicht auszumachen, dass sich unter dem geteerten und bepflanzten Dach, hinter Beton-, Holz- und Glasfassade rund 10.000 Quadratmeter Fläche auf drei Ebenen verbergen. Artipelag zählt zu den größten staatlichen Museen Schwedens. Wobei der Begriff Museum zu kurz gefasst ist. Artipelag will mehr sein als bloßer Ausstellungsraum. Ein Treffpunkt von Kunst und Kultur und –interessierten, Veranstaltungsort für Theater, Tanz und Musik. Genauso lädt es ein die Natur zu genießen, ob auf dem Lehrpfad oder bei einem Picknick mit Blick auf und übers Wasser. Den können Besucher auch vom Restaurant aus genießen.

Wasser bildet gemeinsam mit der klaren Luft den Rahmen, in der Eingangshalle knistert ein Feuer im Kamin und im Café im Erdgeschoss ragt ein mächtiger Fels aus dem Boden – die vier Elemente sollen Besucher von Anfang an „erfüllen“. Ein Grundgedanke der Architektur, nicht einfach „Art“ im „Archipelago“, sondern das Verschmelzen von Kunst und Schärenlandschaft und den damit verbundenen Aktivitäten. Auch dafür steht Artipelag.

 

Autor(in): Mathias Grohmann – mathias_grohmann@web.de

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