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Länderklischees sind mal lustig und mal ärgerlich, aber immer äußerst interessant. Sie sind so herrlich pauschalisierend und bieten innerhalb kürzester Zeit einen kleinen Abriss von fremden Kulturen. Und obwohl ein Schema niemals lebendig sein kann und niemals alle Menschen mit einschließt, basiert es trotzdem immer auf ein kleines Fünkchen Wahrheit.
Wir Deutschen laufen nicht alle in Lederhosen oder Dirndl rum, wir trinken nicht zu jeder Tageszeit Bier und Eisbein schmeckt auch den wenigsten. Von wegen Qualität „Made in Germany“, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit: Wer sich einmal im Arbeitsamt umsieht oder bevorzugt Nachmittags-TV schaut, weiß, dass es auch anders geht. Aber trotzdem: Lederhosen und Dirndl gehören nun einmal zu unserer (bayrischen) Kultur, Eisbein ist in vielen Regionen ein Nationalgericht, kein Land hat so viele Brauereien, wie wir, und verglichen mit Simbabwe oder Burundi sind wir natürlich äußerst fortschrittlich und diszipliniert.
Und welche Klischees beschreiben den typischen Schweden?
Schweden sind natürlich, wie wir auch, alle blond, haben blaue Augen und eine eher größere Statur 🙂 Sie sind zurückhaltend, schüchtern und unterkühlt, gleichzeitig aber auch sehr tolerant. Auf den ersten Blick haben sie wenig Humor, lernt man sie aber etwas besser kennen, wird man bald feststellen, dass sie sich bei trockenen, englischen Witzen vor Lachen nicht mehr auf dem Stuhl halten können.
Der schwedische Mann kennt keinen Fußball. Seine ganze Leidenschaft gilt dem Eishockey. Ihm würde auch nie einfallen, sich auf das Sofa zu setzen und laut nach einem Bier zu schreien. Im Gegenteil: In Schweden sind die Männer die neuen Frauen. Sie kochen, putzen und bügeln und bleiben im Vaterschaftsjahr mit dem Nachwuchs zuhause. Schweden sind nicht nur sauber und diszipliniert, sondern auch absolut gesetzestreu. Sie würden niemals bei rot über eine Ampel gehen, selbst dann nicht, wenn sie schon 5 Minuten warten und weit und breit kein einziges Auto zu sehen ist. Sie zahlen pünktlich alle Rechnungen und kämen nie auf die Idee, sich über die Steuern zu beschweren. Gehen sie mit ihrem Hund spazieren, dann nehmen sie zur Sicherheit drei Plastiktütchen mit, um wirklich alle Hundehaufen gründlich entfernen zu können.
Ein Schwede ist weder spontan, noch impulsiv. Er muss immer die beste Möglichkeit für sich herausfiltern, weswegen er sich nie entscheiden kann. Bevor er eine Frau heiratet, müssen mindestens zehn Jahre ins Land gestrichen sein und zwei Kinder das Licht der Welt erblickt haben. Ein klitzekleines Stück Käse kauft er erst dann, wenn er sich mit großer Ernsthaftigkeit durch zehn verschiedene Sorten probiert hat.
Ein Schwede liest nicht nur die Zeitung, er studiert sie. Bleibt dann noch etwas Zeit, guckt er begeistert CNN oder füllt seine Wissenslücken mit Newsseiten aus dem Netz auf.
Schweden sind eitel und modebegeistert. Sie gehen ins Fitness-Studio, ins Solarium und zum Joggen. Natürlich tragen sie auch immer die tollsten Klamotten, selbst dann, wenn sie im tiefsten Norden wohnen und das nächste passende Kleidungsgeschäft gut 300km entfernt ist. Schwedische Männer sehen aus, wie dem Cover von „Men’s Health“ entsprungen, schwedische Frauen nutzen mehr Make-up als Julia Roberts und Angelina Jolie während eines Drehs zusammen.
Was noch alles so typisch ist? Das liest Du an dieser Stelle!
Autorin: Nicole Schmidt – text.assistant@yahoo.de
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