Blodsbröder – Blutsbrüder

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Blodsbröder – Blutsbrüder

Jon hat wegen Drogenbesitz und bewaffnetem Raub sechs Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt kommt er endlich frei. Auf ihn wartet schon sein Bruder Matte, der bereits den nächsten Coup mit ihm ausführen will. Doch Jon weigert sich. Er hat mit seiner kriminellen Vergangenheit abgeschlossen. Er verliebt sich Hals über Kopf in Marlena, eine Bibliothekarin, die er zufällig sieht. Doch wo soll er hin? Seine spießige Mutter setzt ihn vor die Tür und der Traum von Marlena zerplatzt. Zwischen Matte und ihm steht auch noch Veronica, eine fatale Liebe. Jon wird wieder ins alte Milieu zurückgezogen. Als Matte von seinen Auftraggebern in die Zange genommen wird, erklärt Jon sich bereit, wieder bei einem Überfall mit zu machen.

Der Film wird alleine von den Schauspielern getragen. Liam Norberg in der Hauptrolle des Jon mag man gerne anschauen, auch wenn er nicht wirklich gut spielt und sein Verhalten – Drehbuch-bedingt – etwas naiv wirkt. Die vertrackte Liebe von Veronica ist ein interessantes Puzzlesteinchen und fesselt mehr als Jons Liebe zu Marlena, die eigentlich eine wichtigere Rolle in der Geschichte spielt. Mats Helin als Matte ist vielleicht die authentischste Figur Man weiß nicht so recht, ob Blodsbröder eine grelle Milieustudie über Drogen und Gewalt sein soll oder eher ein netter Film für Bewährungshelfer und Sozialarbeiter. Er hat Elemente von beidem, was ihn manchmal etwas widersprüchlich macht. Eines ist er aber gewiss nicht: Eine Komödie. Dennoch: Wenn bei einem Raubüberfall der Fahrer des Fluchtwagens zeitweise abhanden kommt, weil er Durchfall hat – das hat schon etwas von schräger Comedy. Wer den Film anschaut, muss in jedem Fall eines akzeptieren können: Einen hektischen, schnellen Schluss mit Was-aus-wem-geworden-ist-Sequenzen.

Für die drei Gene-Filme Sökarna, Blodsbröder und Sökarna Ẵterkomsten hat Liam Norberg viel Kritik einstecken müssen, hauptsächlich wegen technischer und dramaturgischer Schwachpunkte.

Mit Liam Norberg, Mats Helin, Reine Brynolfsson, Sofia Helin, Noomi Rapace.
2000, Regie: Daniel Fridell.

(Autor: Annette Biemer)

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