Lars Gustafsson & Agneta Blomqvist: Doppelleben

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Wer mehr über Schweden wissen will, ohne jedoch trockene Wikipedia-Einträge zu lesen, braucht dieses Buch! „Doppelleben“ gibt geteilte Kindheitserinnerungen von Lars Gustafsson und seiner Frau Agneta Blomqvist wieder! Das Autorenpaar schreibt über seine junge Jahre in den 40er und 50er Jahren. Dabei wird uns klar, wie das „schwedische Volksheim“ aufgebaut war, und dass trotzdem früher nicht alles besser war.

Lars Gustafsson und Agneta Blomqvist erzählen abwechselnd aus ihrem „Doppelleben“. Die Gegensätze einerseits: Junge und Mädchen, Genossenschaftswohnung und große Villa, Västerås und Stockholm, Einzelkind und vier Geschwister. Die Gemeinsamkeiten andererseits: eine liebevolle, aber strenge Erziehung, viel Zeit zum Spielen, die „Wassersuppe“ fader Jugendbücher und die „materiell verdichtete Langeweile“ der Schule, die Lars zu ersten Schreibversuchen treibt. Das persönliche und poetische Porträt einer versunkenen Zeit, mit Originalfotos illustriert – klug, liebenswürdig und berührend.

Es ist das letzte gemeinsame Buch der beiden: Lars Gustafsson (1936-2016) war einer der bedeutendsten Autoren Schwedens. Der Romancier, Lyriker und Philosoph lebte und lehrte lange Zeit im Ausland. Sein Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, 2009 erhielt er die Goethe-Medaille, 2015 wurde ihm der Thomas-Mann-Preis verliehen.

Agneta Blomqvist, geb. Ylander, wurde 1942 geboren. Sie war Lehrerin für Religion und Literatur und ist Mitverfasserin eines Literaturlexikons.

Der Hanser Verlag gibt mehrere Werke von Lars Gustafsson heraus, u.a. „Der Dekan“ von 2004 oder „Risse in der Mauer“ 2006. Von dem Autoren-Duo erschien bereits „Alles, was man braucht. Ein Handbuch für das Leben“, 2010, und „Das Lächeln der Mittsommernacht. Bilder aus Schweden“, 2013.

Verlag: Carl Hanser, 144 Seiten und Kindle-Ausgabe

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