Wellkåmm to Verona

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Wllkåmm to Verona

Wer glaubt, hier ginge es um eine Reise nach Italien, wird gleich zu Anfang des Films aufgeklärt. Verona liegt in Schweden und ist der Name eines exklusiven Altersheims, das ein neuartiges Konzept verfolgt: Seine Bewohner sollen trotz geistiger und körperlicher Gebrechen aktiv am Leben teilnehmen. Zur Rundum-Betreuung gehört unter anderem, dass jedem Bewohner eine gewisse Anzahl von Umarmungen pro Tag zusteht. Einer der Bewohner ist Walter, ein ehemals erfolgreicher Regisseur, der an Alzheimer leidet und sich kaum noch orientieren kann. Trotzdem ist Walter aktiv und glücklich.

Als die schöne, aber verwirrte Virginia, eine ehemalige Operettendarstellerin, als Neuzugang auftaucht, verliebt er sich prompt in sie. Virginias Verschleiß an Männern stört ihn dabei nicht. Er will ihr imponieren. Was liegt also für den ehemaligen Regisseur näher, als ein Theaterstück zu inszenieren, bei dem die Bewohner von Verona mitwirken? „Romeo und Julia“ soll auf die Bühne gebracht werden. Walter kann zur Freude der Heimleitung die Bewohner mit seiner Euphorie anstecken. Nur bei Virgina scheint es ihm nicht so recht zu gelingen.

Der Film ist eine Charakterstudie der lustigen Art. Einzige Handlung ist die Vorbereitung des Theaterstücks durch die verwirrten und gebrechlichen Bewohner. Man kann es sich schon denken: Es kommt zu skurrilen, komischen, aber auch nachdenklich stimmenden Situationen. Und von diesen gibt es reichlich. Stoff genug, für ein ganze Komödie, die allerdings kein Schenkelklopfer ist, sondern recht zurückhaltend und teilweise etwas langatmig daher kommt. Der Kern der Handlung ist ernst. So haben sich bereits mehrere wissenschaftliche Institutionen den Film vorgenommen, um das Thema Liebe im Altersheim zu untersuchen.

Die Beziehung zwischen Walter und Virgina ist es, die den Kern der Geschichte bildet. „Ein eifersüchtiger Film über die Kunst zu verführen“ ist denn auch der Untertitel. Doch die Marotten der anderen Bewohner und des Personals treten keinesfalls in den Hintergrund. Fazit: Wer eine rasende, zum Brüllen komische Komödie sucht, wird enttäuscht sein, wer dagegen den dezenten Humor bevorzugt, wird begeistert sein.

Mit: Jan Malmsjö, Ghita NØrby , Erland Josephson.

2005, Regie: Suzanne Osten.

(Autor: Annette Biemer)

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