Vasaloppet – der Klassiker auf Skiern

„In der Spur der Väter…“

Tausende Menschen mit Skiern an den Füßen, Blaubeergeschmack im Mund und kilometerlange Loipen in feinem Pulverschnee. Das ist der Vasalauf von Sälen nach Mora in Schwedens Herzland, Dalarna. Wer den Winter in Schweden verbringt, sollte sich einmal auf die „Spuren der Väter“ begeben – so lautet das Motto des Vasalaufs, der einer 500 Jahre alten Legende um Gustav Vasa folgt. Immer am ersten Sonntag im März startet das 90 Kilometer lange Ski-Rennen, das frenetisch im Zielort Mora und entlang der Strecke gefeiert wird. Es ist der größte „Cross-Country“-Ski-Wettbewerb der Welt, wird seit 1922 jährlich durchgeführt und hat inzwischen rund 15.000 Teilnehmer. In der dazugehörigen „Winterwoche“ finden viele kleinere Ski-Wettbewerbe mit ebenso guter Stimmung statt. 50.000 Aktive und noch einmal so viele Zuschauer werden jedes Jahr zwischen Sälen und Mora erwartet.

Dabei verändert sich schlagartig die stille und beschauliche Landschaft, durch die König Gustav I. von Schweden schon anno 1521 gezogen ist. Er flüchtete – auf Skiern – vor den Soldaten des dänischen Königs Christian und rief die Bevölkerung auf seinem Weg zum Widerstand auf. In Mora erhielt Gustav zunächst eine Absage und zog weiter Richtung Norwegen. Als die Dänen jedoch in der Region anfingen zu brandschatzten, schickte Mora die besten Skiläufer des Ortes los, um Gustav Vasa einzuholen. Bei Sälen hatten sie ihn erreicht. Sie sagten dem künftigen König ihre Unterstützung zu und überredeten ihn, den Kampf gegen die Dänen zu leiten. In Windeseile – und noch immer auf Skiern – ging es so zurück nach Mora. Die heutige Strecke des berühmten „Vasaloppet“ war geschaffen und hatte sich ins Gedächtnis der Region Dalarna gebrannt. Daher auch der heute etwas altertümlich anmutetende Leitspruch: „In der Spur der Väter für zukünftige Siege“. Er schmückt ein Banner auf der Zielgeraden.

Landestypischer Empfang mit Tracht – für die Sieger

Heute beeilen sich die internationale Ski-Elite ebenso wie tausende Jedermann-Läufer über den Schnee – „als seien die Dänen hinter ihnen her“. Die Zeiten der Sportler variieren dabei weit zwischen vier Stunden (4:02:59 im vergangenen Jahr für Sieger Jörgen Brink) und einem ganzen Tag. Das Wichtigste für alle Teilnehmer ist, überhaupt ins Ziel zu kommen. Rund 90 Läufer scheiden jährlich während des „Ski-Marathons“ aus. Wettbewerbe auf kürzeren Strecken gibt es für Frauen, Jugendliche und Gelegenheitsläufer – und Anmeldungen werden dafür noch immer entgegen genommen. Aber auch, wer nicht sicher auf Skiern steht, kann den Rummel im winterlichen Dalarna genießen. Die ganze Region freut sich auf die „Vintervecka“ und hält entsprechende Angebote – Übernachtungen, Pakete, Rahmenprogramm – für Touristen bereit.

Homepage des Vasaloppet

Quellhinweis Bilder: Vasaloppet

Autorin: Katja Singer – katja-singer@gmx.de

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