„Tågluffa“ – oder die neue Form des Zugreisens

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Schöne Aussichten! Der Siljan-See in Dalarna (Foto: Jacque de Villiers/ Imagebank.sweden.se)

Mit dem Zug reisen, ist Kult: Schon zu Zeiten des „Interrail“ war die Schiene erste Wahl, um Europa entspannt und günstig durchs Zugfenster zu entdecken. Und auch heute springen mehr und mehr Touristen „auf den Zug“ auf, um Staus zu vermeiden, die Umwelt zu schonen oder sich einfach treiben zu lassen.

In Schweden wird diese Form des Reisens mehr und mehr zur Kultform erhoben: Wer sich mit leichtem Gepäck in den Zug setzt, ohne größere Vorplanung oder feste Termine, wird als „tågluffare“ bezeichnet. Frei übersetzt als „Zug-Tramper“!

Im Land der langen Distanzen werden selbst einfache Regionalzüge zum Abenteuer, denn sie bieten einen Einblick in die unterschiedlichsten Regionen Schwedens. Aber wer schon die Anreise mit dem Zug bewältigt (im Nachtzug zum Beispiel), will vielleicht nicht den ganzen Urlaub im Abteil verbringen.

Darum listen wir hier eine Reihe „machbarer“ Zugausflüge zwischen 30 und 90 Minuten auf, die uns kreuz und quer durchs Land bringen, und dabei landschaftlich besonders schön sind. (Quelle: „Visit Sweden“)

Sightseeing mit dem Zug

Start in Skåne: Die Zugreise von Malmö über Lund bis nach Helsingborg gibt einen Vorgeschmack auf die vielseitige Region Skåne. Besonders schön ist sie im Mai, wenn die zahlreichen Rapsfelder prächtig gelb leuchten. Danach geht es in Richtung Küste, wo sich der Blick auf die Meerenge Öresund eröffnet. Je weiter man sich Helsingborg nähert, desto besser ist auch die dänische Küste zu sehen.

Entlang der Westküste: In 78 Minuten geht es von Halmstad in Richtung Norden bis nach Göteborg. Dabei sollte man den Blick links halten, um den Kattegatt mit seinem Schärengarten aus Granit zu entdecken. Auf halber Strecke, bei Varberg, gleitet der Zug direkt am Meer entlang. Hier erhascht man auch einen fantastischen Blick auf die mittelalterliche Festung.

Über den Berg Kinnekulle: Der absolute Favorit von Schaffnern und Passagieren ist die etwa einstündige Zugreise von Lidköping nach Mariestad. Die Fahrt führt über das Hochplateau Kinnekulle und durch das umliegende reizvolle Naturgebiet mit einer reichen Flora und Fauna. Im Frühling blüht dort Bärlauch in rauen Mengen und im Winter stolzieren Hirsche und Elche durch die verschneite Landschaft.

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Gerade in der kalten Jahreszeit ist der Zug ein bequemes Fortbewegungsmittel. Foto: SJ/ Stefan Nilsson

An der Südspitze des Vättern: Die etwa halbstündige Zugreise von Tenhult nach Bankeryd führt durch Huskvarna und Jönköping. Dabei genießt man spektakuläre Ausblicke auf Schwedens zweitgrößten See, das Huskvarna-Tal und den kilometerlangen Sandstrand von Jönköping. Kein anderes Binnengewässer in Skandinavien toppt diese Badestelle: Da möchte man doch sofort aussteigen!

Das Herz von Dalarna: Nur wenige Dinge fühlen sich so schwedisch an wie die waldreiche, hügelige Landschaft von Dalarna. Bei der knapp 90-minütige Zugfahrt von Borlänge nach Mora ist man mittendrin! Am Lauf des Flusses Österdalälven schlängelt sich der Zug durch die Buchten des Siljan-Sees. Besonders stimmungsvoll in der Dämmerung oder im Morgengrauen!

Online-Planung und -buchung

Für die genannten Verbindungen gilt der Reiseplaner der staatlichen Bahn „SJ“. Schwedens größere Städte werden außerdem vom Anbieter „MTR-Express“ angefahren. Für Saisonangebote ins „Fjäll“ sowie für Nachtzüge aufs europäische Festland ist der Zug-Anbieter „Snälltåget“ bekannt.

 

 

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