Schloss-Gripsholm

Schloss Gripsholm. Foto: Allie Caulfield/ flickr.com (CC BY 2.0)

Södermanland, oder Sörmland, wie die Provinz südlich Stockholms auch genannt wird, das sind nicht die großflächigen Wälder, imposante Gesteinsformationen, aufregende Bergpanoramen oder reißende Flüsse. Und doch ließ Selma Lagerlöf ihren Nils Holgersson hingerissen ausrufen: „So etwas schönes habe ich noch nie gesehen! Was ist das doch für ein wunderschöner Garten?“

Die Schönheit dieser mittelschwedischen Landschaft inspirierte schon Kurt Tucholsky zu seinem berühmten „Schloss Gripsholm“. Das Grab des Schriftstellers in Mariefred am Mälaren ist eines der bekanntesten Touristenziele Södermanlands. Dass die Besucherzahl – besonders die der deutschen – in den letzten Jahren stetig stieg, liegt wohl weniger an einer neuen Liebe zu Tucholsky. Vielmehr bringen seit Jahren die „Inga Lindström“-Filme Sörmland in seiner Idylle, mit seiner lieblichen Landschaft direkt ins Wohnzimmer – und weckt bei dem ein oder anderen die Sehnsucht. Nun haben die Filme vielleicht mehr erreicht als manch eine Werbekampagne, doch ist Södermanland mehr als das dargestellte Bilderbuchschweden. Die Region ist altes Kulturland, bietet den Gästen ein reichhaltiges Kulturangebot und Outdooraktivitäten im „schönen Garten“. Und schließlich ist die schwedische Hauptstadt nicht weit.

Die historische Provinz Södermanland ist wahrscheinlich seit der Steinzeit besiedelt. Heute leben etwa 1,2 Millionen Menschen in dem Gebiet zwischen Östergötland und der Ostseebucht Bråviken im Süden, dem Mälaren und der Hauptstadt im Norden. Zwischen Närke und Hjälmaren im Westen und Ostsee. Überhaupt ist Wasser das prägende Element der Landschaft. Neben der 500 km langen Küste mit ihren Inseln und Inselchen, dem Schärengarten, zerteilen über 800 Seen und Wasserläufe das Land – das flache Land. Zwar erheben sich überall bewaldete Hügel, doch schon mit 124 Metern ist Skogsbyås die höchste Erhebung. Nicht unweit von Stockholm entfernt liegt in Solvalla die bekannteste Trabrennbahn in Schweden, die alle Freunde des Trabsports unbedingt besuchen sollten.

Zu Land und zu Wasser

In Oxelösund, an der Küste Sörmlands. Foto: Christian Holmér/ flickr.com (CC BY 2.0)

In Oxelösund, an der Küste Sörmlands. Foto: Christian Holmér/ flickr.com (CC BY 2.0)

Die Landschaft Sörmlands ist geradezu prädestiniert für allerlei Wasseraktivitäten. Sei es der Sprung ins kühle Nass oder Kanutouren. Etwas herausfordernder – je nach Wellengang – sind die Kajaktouren im Schärengarten.

Trocknen Fußes lässt sich die „Countryside“ von Stockholm, wie Sörmland auch bezeichnet wird, bei kürzeren oder ausgedehnten Wanderungen entdecken. Beispielsweise auf dem 1.000 km langen Sörmlandsleden. Auf Radfahrer wartet der 700 km lange Näckrosleden, der Seerosenpfad.

Die Aktivitäten in der sörmländischen Natur lassen sich mit Angeln, Reiten oder Bootstouren vor der Küste oder auf Mälaren und Hjälmaren, im Winter mit Langlauf- oder Schlittschuhtouren beliebig erweitern.

Kulturlandschaft Södermanland

Schloss-Ericsberg

Schloss Ericsberg bei Katrineholm, Södermanland. Foto: Thor Thorsson/ flickr.com (CC BY-SA 2.0)

Nicht nur Wasser und Hügel übersähen das Land. Es sind auch die Hunderte Schlösser und Herrenhäuser, die den Charme Södermanlands ausmachen. Das königliche Schloss Gripsholm ist das bekannteste Beispiel. Ein anderes ist Schloss Tullgarn in der Nähe von Trosa, der „Stadt am Ende der Welt“. In vielen der historischen Gebäude befinden sich heute Museen oder (Gourmet-)Restaurants, finden Konzerte oder Weihnachtsmärkte statt.

Zahlreiche Grabhügel und Steinsetzungen dokumentieren die frühe Geschichte Schwedens. In der Fülle von Runensteinen kommt Södermanland gleich nach Uppland. Lokalgeschichte wird Besuchern auch im Sörmlands Museum in Nyköping, der Hauptstadt der Provinz, näher gebracht. Weitere mögliche Ziele sind Schwedens Landwirtschaftsmuseum Julita am See Öljaren, Städte wie Eskilstuna, Södertälje, Strängnäs, Oxelösund oder Flen.

Södermanland „hat von jeher für einen der schönsten Gärten im ganzen Lande gegolten“, wird Nils Holgersson erwidert. Die Menschen von Blekinge, dem anderen „Garten Schwedens“, mögen es verzeihen.

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