Schwedens Geschichte: Aufstieg der Vasa-Dynastie – Äußerer Frieden

Gustav I. und Vasa Kristian III. in Brömsebro

Treffen Gustavs I. Vasa und des dänische Königs Kristian III. in Brömsebro 1541. Bild: Reproduktion eines verschollenen Gemäldes aus einer fünfteiligen Serie, welche die „Triumphe Gustavs I. Vasa“ zeigt. Die Gemälde entstanden während dessen Herrschaft. /commons.wikimedia.org/

Äußerer Frieden war – neben der inneren Befriedung – eine der drängenden Aufgaben nach dem Ausscheiden Schwedens aus der Kalmarer Union und der Thronbesteigung Gustav Vasas. Um das schwedische Königtum und den Staat zu stärken, musste vor allem  Revancheansprüchen Dänemarks entgegengetreten werden. Auf längere Sicht konnte nur ein Ausgleich mit dem benachbarten Königreich die schwedischen Grenzen – und die Vasa-Dynastie – sichern.

Zunächst bestimmte das angespannte Verhältnis zu Dänemark die schwedische Außenpolitik. Ebenso das Verhältnis zur Hanse, in der Schweden zunächst einen Allianzpartner fand. Mit hansischer Hilfe brach Schweden mit der Kalmarer Union und konnte Gustav Vasa seine Herrschaft sichern, befand sich aber auch in einer Abhängigkeit.

Gustav I. Vasa verliert Blekinge und Gotland

Etwas entschärft wurde der schwedisch-dänische Umgang durch die Absetzung des dänischen Königs Kristian II. 1523, der sich mit dem „Stockholmer Blutbad“ in Schweden den Beinamen Tyrann erwarb.

Dennoch musste Gustav I. dem neuen dänischen König Fredrik I. (1523 bis 1533) 1524 nach Vermittlung der Hanse Blekinge und Gotland abtreten. Die Landschaften wurden zu Unionszeiten den schwedischen Reichsverwesern unterstellt. Nach Fredriks Tod taumelte Dänemark in einen mehrjährigen Thronfolgekrieg. In dieser „Grafenfehde“ schlug sich der schwedische König auf die Seite Kristians III. (1536 bis 1559), Fredriks Sohn. Glühender Lutheraner und erklärter Gegner der Hanse.

Frieden mit dem Erzfeind

Mit dem Sieg des schwedisch-dänischen Aufgebots über das Hanse-Heer wurde eine mögliche Rückkehr Kristians II. verhindert. Für Schweden noch bedeutender: Seine Ostseehäfen wurden von der Hanse unabhängig und die Streitigkeiten mit dem Nachbarn wurden einstweilen beigelegt.

Im Vertrag von Brömsebro, ein Ort im äußersten Nordosten von Blekinge, an der Grenze zu Småland, fanden Dänemark – nach wie vor in Union mit Norwegen – und Schweden 1541 sogar zu einer Allianz zusammen, die einen 50 Jahre anhaltenden Frieden bringen sollte. Ein Jahrhundert später kam es in Brömsebro abermals zu einem Friedensschluss zwischen den beiden nordischen Reichen.

Abgesehen von einem Grenzkonflikt mit Moskau in Karelien (1555 – 1557) hatte Gustav I. Vasa außenpolitisch weitgehend Frieden. Innenpolitisch wurde ihm der Dackefejden gefährlich. Nach dessen Niederschlagung – mit dänischer Unterstützung – herrschte auch im Inneren Ruhe. Eine Ruhe, die der König für weitere Reformen nutzte.

Autor: Mathias Grohmann – mathias_grohmann@web.de

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