Schwangerschaftsvorsorge in Schweden

Das ist Schweden, Mentalität, Wissenswertes

In Schweden schwanger zu sein ist ein großer Unterschied zu Deutschland. All diese Untersuchungen und Vorsorgemaßnahmen, die wir aus Deutschland kennen, gibt es in diesem Umfang in Schweden nicht. Viel mehr wird der Natur überlassen und dem Glauben, dass sich Mutter und Kind gut entwickeln.

So übernimmt zum Beispiel die Hebamme (Barnmorska) die eigentliche Arbeit. Weiß eine Frau dass sie schwanger ist, so sucht sie sich eine Barnorska. Telefonisch werden erstmals Daten der Mutter aufgenommen und versucht herauszufinden wann die Schwangerschaft entstanden sein könnte. Denn vor der 12. Schwangerschaftswoche erhält man meist keinen Termin bei der Hebamme.

Beim ersten Treffen mit der Hebamme/Barnmorska, informiert diese sich noch mal über die Verhältnisse in der die Schwangere lebt, ein großes Thema bzw. tabu Thema ist Alkohol, Nikotin und Drogen. Die Schwangere wird ausführlich darauf hingewiesen, dass Alkohol in der Schwangerschaft sehr schädlich ist, ebenso wie Drogen und notfalls eine Alkohol-Drogenberatung gesondert durchgeführt werden muss.
Es folgt die Messung des Gewichts und Blutdrucks, sowie eine Blut- und Urinabnahme. Einen Mutterpass wie wir ihn in Deutschland kennen, gibt es nicht.

Erst zwischen der 17. und 20. Schwangerschaftswoche bekommt eine Schwangere erstmals einen Ultraschall Ultraljudsundersöknin, der meist in einer Klinik von einer Hebamme vorgenommen wird. Oftmals bleibt es auch bei diesem einen Ultraschall. Wenn eine Schwangere jedoch weitere Aufnahmen haben möchte, so muss sie diese selbst zahlen. Sollte die Hebamme vorher oder aber auch nach dem Ultraschall Auffälligkeiten feststellen, so wird selbstverständlich ein Arzt hinzugezogen, sonst jedoch nicht. Gynäkologische Untersuchungen gibt es somit im Regelfall nicht. Auch pränatale Diagnostik wie Nackenfaltenmessung und Feindiagnostik, 3D Aufnahmen werden in der Regel nicht vorgenommen. Eine Bestimmung des Geschlechts ist absolut unüblich, ebenso wie sich vorher auf einen Namen festzulegen.

Ab der Hälfte der Schwangerschaft kontrolliert die Barnmorska alle vier Wochen den Zustand der Mutter und den des Kindes. Die Mutter wird gewogen und der Bauch mit einem Meterband vermessen, dadurch wird das Wachstum des Kindes überwacht.
In der 22. Woche werden erstmals die Herztöne des Kindes von der Hebamme überwacht, jedoch nicht mit einem aufwendigen CTG Gerät wie es in Deutschland verwendet wird, sondern mit einer Art elektrischem Stetoskop oder aber mit Hilfe eines hölzernen Hörstabes.

Erst kurz vor der Geburt geht eine Frau ins Krankenhaus, auch dort ist die Hebamme meist die einzige Bezugsperson, kommt es zu Komplikationen, wird ein Arzt zu Rate gezogen.

Mutterschutz, wie es ihn in Deutschland gibt, gibt es nicht in Schweden, daher arbeiten alle Schwangere bis kurz vor dem errechneten Geburtstermin, außer sie sind krankgeschrieben.

(Autor: Jessica Dittmar)

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