Schule zieht das akademische Niveau nach unten

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Uni-Professoren schlagen in Schweden Alarm: Der schlechte Bildungsstand der Schüler ziehe inzwischen auch das Universitätsniveau mit nach unten. Vor allem in der Handhabe der schwedischen Sprache seien Schulabgänger zu schwach, zitiert Radio Schweden. Mangelnder Wortschatz, falsche Grammatik, teils unverständliche Schriftsprache – so drastisch drückt es eine Geschichtsprofessorin aus. Ein solches Sprachniveau von Studienanfängern mache es schwierig, die Studienliteratur oder die Prüfungsfragen richtig zu verstehen. Schweden liegt zusammen mit Deutschland in der aktuellen PISA-Studie auf dem 19. Platz.

Die Lehrer-Gewerkschaft „Lärarnas riksförbund“ lässt die Kritik nicht auf sich sitzen, sondern sieht die politisch gewollte Experimentierfreude im Schulsystem als Grund für die Misere. Die anti-autoritäre, anti-intellektuelle Richtung in der Schulpolitik habe klassische Literatur schon lange als „altmodisch“ verworfen. Schüler sollten lieber in Eigenverantwortung lesen, was ihnen gefiel, statt den disziplinären Forderungen eines Lehrers zu folgen. Die Entwertung des Lehrerberufs als Vorbild, Leiter und Motivator in der Klasse sei nur eine weitere Folge dieser „modernen“ Philosophie. Künftig könnten sich also wieder mehr Schulen auf den klassischen, lehrerzentrierten Unterricht zurückbesinnen.

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