Polizei in Skåne führte Register über Roma

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Ein geheimes Register über 4029 in Schweden lebende Roma ist bei der Polizei in Skåne, Südschweden, aufgedeckt worden. Das Register sei zunächst um eine Handvoll kriminelle Personen aufgebaut worden und umfasse nun eine große Menge an Datenmaterial über Verwandtschaftsbeziehungen, aber auch gänzlich unbeteiligte Personen, sogar Kinder. Gemeinsam ist ihnen die Roma-Herkunft, – was in Schweden für große Empörung gesorgt und Erinnerungen an die NS-Zeit sowie die schwedische Personen-Registrierung in den 30er-Jahren geweckt hat.

Abgesehen davon, dass die Polizei-Liste gegen mehrere geltende Gesetze verstößt, hat sie das Vertrauen der Roma in die schwedischen Behörden stark erschüttert. Bis in die jüngste Zeit sind Roma der Ausgrenzung und Verfolgung ausgesetzt, – nun sehen Roma-Gruppe selbst Schweden als keinen sicheren Hafen mehr. Zumal so ein Roma-Register rechten Parteien und Populisten weiter Aufwind geben könnte.

Der oberste Chef der schwedischen Polizei, Bengt Svensson, hatte sich wütend gegen das Register aus Skåne geäußert. Alle Polizeichefs auf Provinzebene sind zu einem Treffen einberufen worden. Die Polizeibehörden in Stockholm und Skåne erstatteten selbst Anzeige und wollen das Vorgehen gerichtlich überprüfen lassen.

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