Der Historiker und Schriftsteller, 1957 in Boden geboren, ist seit 2002 Mitglied der Schwedischen Akademie. Ab 2009  hat er das Amt des ständigen Sekretärs der Akademie inne und steht damit auch einmal jährlich im Mittelpunkt des Interesses der Literaturkenner und -liebhaber in aller Welt, wenn er stets am zweiten Donnerstag im Oktober in Stockholm den Namen des Literaturnobelpreisträgers bekannt geben wird.

Peter Englund ist in einer Arbeiterfamilie in der Garnisonsstadt Boden aufgewachsen. Er war der erste in seiner Familie, der ein Universitätsstudium absolvierte. Heute lehrt er an der Universität Uppsala. Er war auch journalistisch tätig, unter anderem berichtete er aus Kriegsgebieten in Kroatien, Bosnien und Afghanistan. Einige Jahre war er Professor für Erzähltechnik am Dramatischen Institut in Stockholm. Peter Englund schreibt populärwissenschaftliche Bücher, die großen Anklang finden.

Er debütierte 1988 mit einem umfangreichen Buch über die Schlacht bei Poltawa 1709, das ein großer Verkaufserfolg wurde und entscheidend dazu beitrug, das Interesse der Schweden an ihrer eigenen Geschichte zu wecken. Es folgten weitere historische Werke und Essaysammlungen, Englund erhielt eine Reihe literarischer Preise und Auszeichnungen. Einige seiner Publikationen liegen auch in deutscher Sprache vor, zum Beispiel „Die
Verwüstung Deutschlands“ über den Dreißigjährigen Krieg, und die Essaysammlung „Menschheit am Nullpunkt. Aus dem Abgrund des 20. Jahrhunderts“. Sein neustes Buch, ebenfalls sehr erfolgreich, schildert in kurzen Kapiteln 212 Schicksale aus dem Ersten Weltkrieg. Peter Englund war einer der ersten schwedischen Schriftsteller, der einen eigenen Blog startete. In seinem Blog, der viele Leser hat, findet er Platz für Lockerheit und Anspruchslosigkeit, den Zeitungsartikel oder Bücher nicht bieten können.

(Autor: Astrid Deppert)

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