Neuer Schwung in der Diskussion um NATO-Beitritt

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Nach 70 Jahren könnte es in Schweden zu einer erneuten Prüfung zum NATO-Beitritt kommen. Die Diskussion um den Zustand der Streitkräfte (wir berichteten hier) hat nämlich auch die Frage wieder aufleben lassen, wie es um die militärische Zusammenarbeit bestellt ist. Im Verteidigungsfall könnte sich Schweden laut Oberbefehlshaber Sverker Göranson „nur eine Woche lang halten“. Inzwischen hat der Nachbar Finnland zugesichert, „man werde Schweden im Falle eines Angriffs selbstverständlich zur Seite eilen“. Dies sei nicht zuletzt durch eine Klausel des Lissabon-Vertrags der EU gesichert. Auch in Finnland ist die Möglichkeit eines NATO-Beitritts ein umstrittenes Thema in der Öffentlichkeit.

Die schwedische Zentrumspartei hat auf der alljährlichen Verteidigungskonferenz im nordschwedischen Skiort Sälen nun eine umfassende Analyse gefordert. „Wir brauchen eine Übersicht über Schwedens militärische Partnerschaften, sowohl mit den skandinavischen Nachbarn, mit der EU als auch der Nato“, wird der Sprecher Staffan Danielsson bei Radio Schweden zitiert.

Schwedens Bündnisfreiheit wird von vielen NATO-Staaten pragmatisch gesehen. Immerhin arbeitet das Land seit 1994 im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden mit der NATO zusammen und unterstützte auch aktiv die NATO-Einsätze etwa im Kosovo und in Afghanistan.

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