Låt den rätte komma in – So finster die Nacht

Allgemein

Der 12-jährige Oskar wird in der Schule gemobbt. Kraft und die Ermutigung, sich zu wehren, findet er bei Eli, die eines Tages mit einem erwachsenen Mann in der Nachbarschaft einzieht. Doch Eli ist kein normales Mädchen. Seit sie in der Stadt ist, geschehen mysteriöse und grausame Morde. Dahinter steckt Elis Begleitung. Der Mann hat es auf das Blut seiner Opfer abgesehen. Doch er braucht es nicht für sich selbst, sondern für Eli. Denn Eli ist eine Vampirin. Das wird Oskar bald klar, denn sie selbst hat einige der Getöteten auf dem Gewissen und mordet weiter, als ihr Begleiter stirbt. Wie wird es mit der Freundschaft zwischen Oskar und Eli weitergehen?

Wenn ein Film von Kritikern so gefeiert wird und so viele Auszeichnungen erhält, werden selbst jene Filmfreunde neugierig, die normalerweise nichts mit diesem Genre anzufangen wissen.

Die Idee ist gewagt, denn im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei Kinder. Dass sich der Film, der nach dem gleichnamigen Roman des Kultautors John Ajvide Lindqvist entstanden ist, aber keineswegs an Kinder, sondern an Erwachsene richtet, machen gleich die ersten äußerst brutalen Szenen unmissverständlich klar. Auffällig ist, dass der Film mit extrem wenig Konversation auskommt, was ihn nebenbei auch für solche Zuschauer leicht verständlich macht, die nur geringe Kenntnisse der schwedischen Sprache haben. Auch werden, wie aber in vielen anderen schwedischen Thrillern auch, die spannenden Momente mit so gut wie keiner musikalischen Unterlegung angekündigt. Sie geschehen einfach. Brutal und direkt. Alles in allem ist der Film sehr leise und zeichnet sich durch lange Strecken ohne Text und ohne rasende Handlungen aus. Wer jetzt wenig Thrill erwartet, wird eines besseren belehrt. Es ist gerade diese schreckliche Stille, die fesselt und diesen großartigen Film noch lange nachwirken lässt. Wie sonst ließe sich erklären, dass man selbst als Erwachsener beim Zubettgehen doch lieber das Fenster geschlossen hält und sicherheitshalber noch einen Blick unters Bett wirft?

Mit Kåre Hedebrant, Lina Leandersson.
2008, Regie: Tomas Alfredson.

(Autor: Annette Biemer)

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge

Auf Wiedersehen auf Schwedisch

Auf Wiedersehen auf Schwedisch

Und so verabschiedet man sich in Schweden Hej, Hejhej, Hejdå, Vi ses, Ha det bra, Adjö Auch beim Verabschieden gibt es verschiedene Floskeln. Hej und Hejhej sind sowohl Begrüßungs- als auch Abschiedsfloskeln, die durch den Götiska Förbundet in den Alltag aufgenommen...

mehr lesen
Auf Wiedersehen auf Schwedisch

Hausbau in Schweden immer teurer

In Schweden werden immer weniger Einfamilienhäuser neu gebaut. Die Interessenorganisation der Holz- und Möbelunternehmen (TMF) teilt mit, dass die Neuproduktion von Einfamilien- und Ferienhäusern seit 2006 um 70 Prozent zurückgegangen ist. Offenbar spielen neue...

mehr lesen