Lars Norén wurde 1944 in Stockholm geboren. Er arbeitete in Schweden zunächst als Lyriker. So erschien in Schweden in der  Zeit von 1962-1980 fast jährlich ein Gedichtband von ihm. 1961/1962 arbeitete er als Regieassistent in Stockholm.1972 erschien sein erstes Theaterstück “Fürstenlecker“. Ende der 70er Jahre gelang ihm dann sein Durchbruch als Dramatiker. Seit 1993 arbeitet Norén als Regisseur und war bis 2005 Intendant des riksteaters in Stockholm. 1983 wurde er Dramatiker des Jahres in Schweden. Für kurze Zeit war er 2006 auch künstlerischer Leiter des Kopenhagener Betty-Nansen-Theaters, er wurde jedoch im Oktober 2006 zum Rücktritt von diesem Amt aufgefordert und verzichtete kurz darauf auf diese Position.

In seiner dramatischen Arbeit beschäftigte er sich in seinen Stücken zunächst mit den Konflikten innerhalb der Familie, später rückte er die gesellschaftlichen Außenseiter in den Mittelpunkt seiner Arbeit. In seinem Stück “Sieben Drei“ ließ er verurteilte Rechtsradikale auftreten, zwei der Mitwirkenden verübten im Rahmen des Freigangs für das Theaterprojekt einen Banküberfall und ermordeten zwei Polizisten, was die Öffentlichkeit schockierte. In Deutschland wird häufig Noréns Theaterfassung von “Dämonen“ aufgeführt. Sein jüngstes Stück “Krieg“, in dem es um einen Kriegsheimkehrer geht, der zu seiner Familie zurückkehrt und sich mit dem Ausmaß der seelischen Zerstörung durch den Krieg bei seiner Familie auseinanderzusetzen hat, hatte 2005 in Bonn Premiere. Die drastischen Dialoge und die trostlose Situation der beteiligten Personen in diesem Stück lassen am Ende als Ausweg nur den Wunsch nach einer Flucht nach Deutschland oder in ein Land der Träume zu.

Lars Norén starb im Januar 2021 im Alter von 76 Jahren an einer COVID-19-Erkrankung.

(Quelle: Wikipedia; Autorin: Susanne Frense-Schneider)

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