Liebliche Landschaften längs des Klarälven. Foto: Olof Senestam

Liebliche Landschaften längs des Klarälven. Foto: Olof Senestam

Eine Flusslandschaft zum Träumen bietet der Lauf des Klarälven in Värmland. Der Fluss entspringt im schwedischen See Rogen, geht dann sogleich „fremd“ über die Grenze nach Norwegen, kommt aber wieder nach Schweden und fließt weiter Richtung Süden. Bei Karlstadt mündet er schließlich in einem weiten Delta in den See Vänern. Auf seinem Weg wandelt sich der Klarälven vom wilden Fluss zum zahmen Strom, an seinen Ufern bezaubert weitenteils eine wenig besiedelte Mittelgebirgslandschaft mit dichten Wäldern. Weiter südlich, bei Munkfors, Forshaga und schließlich Karlstadt, grenzen weite Auen und landwirtschaftliche Flächen an den Fluss. Rund 478 Kilometer von seiner Quelle entfernt, ist der Klarälven schon mehr als 100 Meter breit.

Wirtschaftlich wurde der stetige Lauf des Flusses für die Flößerei, also zum Holztransport genutzt. Noch bis 1990 wurden im unteren Bereich Holzstämme einfach ins Wasser geworfen und bei Karlstadt wieder rausgeholt. Die Tradition hat sich bewahrt – im touristischen Sinne. Wohl kaum ein Fluss in Skandinavien ist so prädestiniert zum Floß fahren. Nicht zuletzt, weil die Berufsflößer Hindernisse entfernt und den Lauf leicht begradigt haben, kann man sich auf dem Klarälven – im wahrsten Sinne – einfach treiben lassen. Veranstalter bieten die Reisen mit „Haus-Floß“ zum Beispiel bei Sysslebäck an.

Natürlich eignet sich der Klarälven auch zum gemächlichen Paddeln, Kanufahren oder Rudern. Anfängerfreundlich, weil nicht zu stark strömend, ist der Fluss vor allem im mäandernden, mittleren Lauf. Was sich auf dem Fluss abspielt, wird vom Ufer aus beobachtet: Denn hier haben die Angler ihr Revier. Der friedliche Klarälven ist für Petrijünger eine Attraktion, weil an vielen Stellen für Fliegen- und Spinnfischer leicht zugänglich. Da die Fischereibestimmungen für die einzelnen Abschnitte des Gewässers sehr unterschiedlich sind, sollte man sich vor Ort erkundigen. Lachs, Forelle und Äsche sind natürlich die beliebtesten Arten: Die Salmoniden kehren dank Besatzmaßnahmen vermehrt in den „gezähmten“ Klarälven zurück. Aber auch Hechte, Quappen und Rotaugen kommen vor. Für die meisten Fischarten gelten bestimmte Schonzeiten und  Mindestmaße. Zum Angeln muss sich sowohl der Laie als auch der Profi eine „fiskekort“ zum örtlichen Tarif kaufen. Sie werden entlang des Flusses an Tankstellen, Kiosken oder den Gemeindeverwaltungen verkauft. Einen Fischereischein wie in Deutschland muss man nicht nachweisen, dafür aber – im Fall einer Kontrolle – waidgerechtes Angelgerät.

Man kann aber auch einen ganzen Urlaub damit ausfüllen, einfach am Fluss entlang Rad zu fahren oder zu wandern. Und Camping ist an den Ufern des Klarälven gang und gäbe.

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