Stockholmer Schloss

Nicht nur prächtige Urlaubskulisse, sondern allgemein zugänglich: Das Stockholmer Schloss. Ola Ericson/ imagebank.sweden.se

Wie gemacht für das perfekte Urlaubsfoto thront das königliche Schloss auf der Altstadt-Insel „Gamla Stan“ in Stockholm. Weithin sichtbar und doch mittendrin, ist das Stockholmer Schloss eines der größten Königspaläste Europas! Zugleich ist die royale Residenz ein besonders offenes und lebendiges Haus: Hier gibt es nicht weniger als vier Museen – und zwar an jeder „Hausecke“ eins – sowie die Möglichkeit, die repräsentativen Flügel zu besuchen.

König Carl XVI Gustaf und Königin Silvia sitzen vielleicht gerade am Schreibtisch und sehen, wie die Touristen Souvenirs kaufen oder den Wachwechsel im Schlosshof filmen. Tatsächlich ist das Stockholmer Schloss offizielle Residenz und „Arbeitsplatz“ für das Königspaar. Die meisten repräsentativen Anlässe finden hier statt. Kein Wunder: Das Schloss mit 600 Räumen ist so prachtvoll gebaut und barock eingerichtet, dass man es hochrangigen Gästen nicht vorenthalten will.

Offen für Jedermann

Paradesaal Stockholm Schloss

Paradesaal für die repräsentative Anlässe des Monarchen. Foto: www.kungligaslotten.se / kungahuset.se

Aber auch „gewöhnlich Sterbliche“ sind im Schloss willkommen! Bis auf wenige Feiertage oder wenn nicht gerade ein Staatsbesuch eintrifft, ist das Schloss für die Allgemeinheit zugänglich. Und zwar in folgenden Bereichen:

Parade-Säle – „representationsvåningarna“: In den Repräsentationsräumen flaniert man auf eigene Faust oder folgt den täglich angebotenen Führungen. Man sieht prächtige Säulengänge und die große Banketthalle, die Bernardotte-Gallerie, den Reichssaaal und die Gäste-Etagen. Wie im Märchenschloss folgt man auf den Spuren der schwedischen Monarchen, sieht Kunstschätze und Einrichtungsgegenstände aus mehreren Jahrhunderten.

Die Schatzkammer – „skattkammaren“: Im dunklen Kellergewölbe des Schlosses sind die königlichen Regalien ausgestellt. Die ältesten erhaltene Gegenstände sind hier die Schwerter von Reichsgründer Gustav Vasa von 1541! Eine Schmiedearbeit, die übrigens in Augsburg bestellt wurde. Wer Kronen und Krönchen liebt, kann sich in der Schatzkammer sattsehen. Stimmungsvolle Ausstellung mit großen Wandteppichen und altem Gemäuer.

Rüstkammer – „livrustkammaren“: Neueröffnung 17. Juni 2019. Die Rüstkammer ist das wohl älteste Museum am Platze, war es doch kein Geringerer als Gustav II Adolf (1594-1632), der den Grund dafür legte. Erstes Ausstellungsstück war des Königs eigenes, im Krieg getragenes Wams, das deutliche Einschusslöcher zeigt: So begann die Sammlung königlicher Gegenstände, die Geschichte schrieben! Heute sieht man in der Rüstkammer sagenhafte Brautkleider, Hüte, Waffen und royale Kutschen aus allen Epochen.

Gustav III antikmuseum

Gustav III.s Antikmuseum zeigt rund 200 Skulpturen. Foto: www.kungligaslotten.se

Gustav III:s antikmuseum: Der Monarch Gustav III. war ein Geschichtskenner und Kunstsammler, der die Schönheit der Stile – von Antike bis Rokoko – zu schätzen wusste. Er eröffnet diese Kunsthalle bereits 1794 und war damit einer der Vorreiter in Europa. Viele der Werke, vor allem Skupturen, erstand der König selbst auf einer Reise nach Italien.  Die Lage und Aufmachung der Kunsthalle innerhalb des Stockholmer Schlosses ist besonders sehenswert.

Drei-Kronen-Museum – „Museum Tre kronor“: Dies ist das Museum über Geschichte des Stockholmer Schlosses – seiner Lage und Ausstattung – von den frühesten Anfängen in der Wikingerzeit. Grobe Festung, verspieltes Renaissance-Schloss oder modernes „Stadtpalast“: Das Stockholmer Schloss hatte im Laufe der Geschichte viele Gesichter. Hier sieht man sie alle in Modellen und Bildern.

Eckdaten Stockholmer Schloß:

  • 608 Räume, 922 Fenster
  • Gesamtfläche: 42.106 m2,
    davon Schloßgebäude 39.847 kvm, Hochwache 1.282 m2, Kommendantenflügel 977 m2
  • Vier Flügel, benannt nach Himmelsrichtungen
  • längste Fassade: Nordfassade – 217 m
  • Kunst am Bau: 21 freistehende Skulpturen,  771 Baluster
  • => Öffnungszeiten

Im Stil eines römisches Tempel entwarf der Architekt Nicodemus Tessin der Jüngere den Bau zur Hochzeit des Barock: um das Jahr 1700. Zuvor hatte ein Brand 1697 das Gebäude komplett zerstört: Damit war die Ära des Renaissance-Schlosses „Drei Kronen“ beendet, das mit Mauern, Türmen und Zinnen reich verziert war. Die Lage des Königssitzes auf dem nordöstlichen Vorsprung des Stadsholmens ist seit dem 13. Jahrhundert dieselbe und soll auf Stockholms Gründer Birger Jarl zurückgehen. Doch schon zwischen 900 und 1100 n. Chr. sollen sich hier eine Palisaden-Festung befunden haben, die gegen Angriffen vom Wasser aus geschützt war.

Gemälde tre kronor Schloss

So sah das Schloss im 17. Jahrhundert aus. Damals wurde es „tre kronor“ – Drei Kronen – genannt. Gemälde von Govert Camphuysen, 1661.

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