Die schwedischen Pepparkakor

Pepparkakor Foto aus Wikipedia. Fotograf: Jonik

Pepparkakor
Foto aus Wikipedia. Fotograf: Jonik

An Weihnachten werden Lebkuchen gegessen, und das macht man natürlich auch in Schweden. Hier unterscheiden sich die Lebkuchen aber doch etwas von denen, die wir in Deutschland kennen. Sie tragen die Bezeichnung „Pepparkakor“. Übersetzt heißt das einfach Pfefferkuchen, also eben Lebkuchen. Die schwedische Variante ist jedoch dünner und härter als die bei uns bekannten Lebkuchen.

Pepparkakor werden aus einem Lebkuchenteig hergestellt, der mit reichlich weihnachtlichen Zutaten, wie Zimt, Nelken Kardamom und Ingwer gewürzt wird. In früheren Zeiten fügte man dem Teig noch Pfeffer hinzu, daher der Name Pfefferkuchen. Der Teig wird ganz dünn ausgerollt, es werden Herzen, Sterne und sonstige Motive ausgestochen und die Lebkuchen werden im Ofen gebacken. Das knusprige Gebäck isst man in der Vorweihnachtszeit und an Weihnachten, und natürlich auch noch danach. Sie halten sehr lange. Man kann sie also durchaus, wenn man nicht alles schafft, bis zur nächsten Weihnachtszeit aufbewahren.

„Glögg och Pepparkakor“ liest man nun wieder überall in Schweden. Auf den Weihnachtsmärkten und als Begrüßung zu den Julbords werden nun wieder Glögg und Pepparkakor angeboten. Diese beiden gehören einfach zusammen und gehören zur Weihnachtszeit. Es gibt übrigens auch einen speziellen Pepparkaksdag und zwar ist das der 9. Dezember.

Pepparkakor wurden in Schweden schon im 14. Jahrhundert gebacken und damals nicht nur zur Weihnachtszeit. Auch dienten sie als Medizin. Sie sollen geholfen haben, die Stimmung der Patienten aufzuhellen. Neben den verschiedenen Motiven wie Sterne, Herzen, Tannenbäume, Schweinchen usw., werden auch in Schweden wahre Kunstwerke aus Pepparkakor hergestellt, wie z.B. Pfefferkuchenhäuschen. Daneben gibt es die sogenannten Pepparkaksgubben, kleine Männchen aus Pfefferkuchenteig, und die passenden Frauen dazu, die Pepparkaksgummen. Sie werden häufig auch mit Rosinen, Glasur oder Schokolade dekoriert.

Auch in Deutschland sind die schwedischen Pepparkakor inzwischen zu bekommen, vor allem in den Ikea-Läden fehlen sie in der Weihnachtszeit nicht in deren Schwedenshop.

Und hier noch ein Rezept zum Selbermachen:

Zutaten:
1 dl Zuckerrübensirup
2 dl Zucker
1 dl Wasser
200 g Butter
Zimt, Ingwer, Nelken
1 TL Natron
500 g Mehl

Zuckerrübensirup, Zucker, Wasser zusammen kurz aufkochen, dabei ständig rühren. 200 g Butter hinzufügen und dabei weiterrühren. Nun die Hitze reduzieren, es muss nicht mehr kochen!
Mindestens 2 TL Zimt, 2 TL Ingwer und 2 TL Nelken hinzufügen.
Nun 1 TL Natron dazugeben (Achtung, jetzt fängt es an zu schäumen), ca. 500g Mehl unterrühren.
Der Teig muss eine recht feste Konsistenz haben, man kann den Teig nach Zufügen des Mehls nicht mehr rühren. Eher am Anfang weniger Mehl dazu, und dann lieber nach Bedarf noch mehr Mehl hineinkneten.
Teig auf einer bemehlten Arbeitsplatte ausrollen und Plätzchen ausstechen.

Und nun fehlt nur noch der Glögg dazu!

Autorin: Heide Walker – Heide.Walker@web.de

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