Schwedens Polizei sammelt illegale Schusswaffen

Noch bis zum 31. Mai 2013 haben die Schweden die Möglichkeit, illegale Schusswaffen und Munition an jeder schwedischen Polizeidienststelle anonym abzugeben. Zum dritten Mal nach 1993 und 2007 wird eine dreimonatige Waffenamnestie durchgeführt. Wer nicht registrierte Schusswaffen in diesem Zeitraum abgibt, braucht keine Bestrafung zu befürchten.

Fragen werden von der Polizei bei der Abgabe nicht gestellt. Niemand braucht seinen Namen zu nennen oder anzugeben, woher die Waffe stammt. Die Polizei bittet lediglich darum, die Schusswaffen im ungeladenen Zustand zu liefern. Andre Waffen wie . B. Messer, Granaten oder Minen sind von der Amnestie allerdings ausgenommen.

Die abgegebenen Waffen werden von der Polizei genau geprüft. Zunächst wird im Waffenregister nachgeschaut, ob es einen registrierten Eigentümer gibt. Falls ja, erhält dieser einen Brief mit dem Angebot, die Waffe abzuholen. Kommt der Eigentümer der Aufforderung nicht nach, wird die Waffe wie fast alle anderen auch von der Polizei verschrottet. Ein Verkauf zur Unterstützung der Staatskasse ist nicht vorgesehen. Historische Schusswaffen lässt die Polizei dahingehend überprüfen, ob sie für Museen oder das Militär von Interesse sind.

Unumstritten ist die Waffenamnestie in Schweden nicht. Ein Großteil der 1993 und 2007 abgelieferten Waffen waren älteren Datums und stammten oft aus Erbschaften. Die Erben waren froh, die Waffe kostenfrei entsorgen zu können. Die Abgabe moderner, von der organisierten Kriminalität genutzter Schusswaffen soll die absolute Ausnahme sein. Immerhin soll Mitte März, rund zwei Wochen nach dem Amnestiestart, ein Maschinengewehr abgeliefert worden sein. Das Herstellungsdatum ist leider nicht bekannt.

Insgesamt kamen 1993 und 2007 rund 30.000 Waffen und fast 30 Tonnen Munition zusammen.

Autor(in): Christoph- c.baier@speedmail.se

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