Schweden im Kalten Krieg – „Bündnisfreiheit in Friedenzeiten mit dem Ziel der Neutralität im Falle eines Krieges“

Viele Länder schlugen sich im Kalten Krieg auf die Seite einer der beiden Großmächte. Man stellte sich die Frage: USA oder Sowjetunion? Nicht so Schweden. Das Land nahm eine Art Zwischenposition ein und stellte sich im Grunde genommen auf keine der beiden Seiten. Zumindest nicht offiziell.

Schweden wollte in der angespannten Zeit des Kalten Krieges eine Politik der Entspannung führen. Zum Schutz des eigenen Landes wollte man sich nicht für eine der Großmächte entscheiden, um im Falle eines Krieges nicht angegriffen zu werden. Die Nachbarländer Dänemark und Norwegen hingegen nahmen eine klare Stellung ein. Im Gegensatz zu Schweden traten sie dem Atlantikpakt, der NATO, bei und stellten sich damit klar auf die Seite des Westens und den USA. Schweden hingegen wollte nicht zum Schauplatz ernster Ost-West-Konflikte werden und entschied sich somit für den Status der Neutralität. Das war das politische Statement des Landes.

Ganz problemlos war dieser Neutralitätsstatus allerdings nicht. Ideologisch war das Land auf der Seite des Westens: Man unterstützte demokratische Bewegungen, setzte sich für die Entwicklungshilfe ein und stellte sich auf die Seite der Menschenrechte. Damals wie heute wollte Schweden diese Ziele verfolgen. Außerdem arbeiteten die schwedischen Politiker eng mit der NATO zusammen, obwohl das Land eben kein Mitglied dieser Organisation war.

Schweden war in der Zeit des Kalten Krieges dem Druck beider Großmächte ausgesetzt. Beide wollten das Land aufgrund seiner strategisch guten Lage für sich gewinnen. Doch gerade die Nähe zur Sowjetunion stellte für Schweden eine Gefahr dar und man wollte sich nicht offiziell gegen diese Großmacht aus dem Osten stellen. Außerdem war Schweden ein wichtiger Waffenlieferant und das für beide Seiten. Die Industrie des Landes konnte in der Zeit des Kalten Kriegen aufblühen, denn während andere Länder unter den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges litten, ist Schweden verschont geblieben. Der Neutralitätsstatus verlieh Schweden die Möglichkeit, sich an die Stelle eines Vermittlers zu stellen, der sich für Rüstungskontrollen und Präventivdiplomatie einsetzte. Letztendlich kann man zwar von einem „neutralen“ Schweden im Kalten Krieg sprechen, die Realität sah allerdings etwas anders aus und noch heute treten bislang unbekannte Informationen über diese Zeit ans Tageslicht, die die Sachlage verändern können.

Autorin: Lotte – charlotte.roggenbuck@t-online.de

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