Picasso war nie in Kristinehamn

Picasso-Skulptur Kristinehamn

Picassos Werk „Jacqueline“ in Kristinehamn. Foto: Xauxa /https://commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 3.0)

Kristinehamn feiert seine berühmteste „Einwohnerin“: Nun schon 50 Jahre grüßt „Jacqueline“ wie ein Leuchtfeuer Schiffe und Boote im Välösund. Lockt Ausflügler und Touristen in den beschaulichen Ort am Nordufer des Vänern. Dabei verschlug mehr der Zufall die monumentale „Dame“ nach Kristinehamn. Und ein „Oui“ von Pablo Picasso.

Der Weg zu „Jacqueline“ führt am Wasser entlang zu Landzunge Strandudden. Etwa 6 Kilometer außerhalb von Kristinehamn. Hier steht sie. Beton, 15 Meter hoch. Die Säule misst 1,65 Meter im Durchmesser. Mit einer Spanne von 6 mal 4 Metern zwei Flügel. Ein Gesicht.

Eine der größten Picasso-Skulpturen der Welt

Das Kunstwerk stammt aus der Reihe „Les Dames des Mougins“ (Die Damen von Mougin) von Pablo Picasso. Durchgängiges Thema dieser Arbeit war Picassos zweite Ehefrau Jacqueline Roque.

Die „Jacqueline“ von Kristinehamn ist Picassos erste monumentale Skulptur und zählt noch heute zu den größten Werken dieser Art des spanischen Künstlers.

Wie „Jacqueline“ nach Kristinehamn kam

Die ersten Skizzen für die Skulptur schuf Picasso in den 1950er Jahren. Angedacht war die Umsetzung zunächst in der norwegischen Heimat des Bildhauers, Malers und Fotografen Carl Nesjar, der fast zwei Jahrzehnte mit Picasso zusammenarbeitete. Doch die damaligen Entscheidungsträger von Larvik wussten mit den Entwürfen nichts anzufangen.

Später, der Erzählung nach auf einer Landstraße in Frankreich, trafen Nesjar und der aus Kristinehamn stammende Künstler Bengt Olson aufeinander. Das Gespräch kam auf die „Statue ohne Heim“. Olson schlug einen Versuch in seiner Heimatstadt vor. Picasso willigte mit der Bedingung ein, dass Carl Nesjar die Skulptur errichtet und sich die auserwählte Stelle als passend erweist.

In der schwedischen Stadt fanden die Verantwortlichen Gefallen an dem Ansinnen und bewarben sich um die Skulptur samt Übernahme der Kosten für die Errichtung.

„Oui“ für Kristinehamn

Die Antwort Picassos war die Rücksendung einer Fotomontage mit der in die Landschaft kopierten Skulptur mit der lapidaren Aufschrift: „Oui, Picasso. 7.7.1964.“

Die arbeiten an dem Kunstwerk verfolgte Picasso mittels Film und Foto aus der Ferne. Er selbst war nie in Kristinehamn.

Mittsommer 1965 war es dann soweit. Die Skulptur wurde feierlich eingeweiht und Kristinehamn bekam nicht nur ein Wahr- und Markenzeichen. Die kleine Stadt im Norden des Vänern erhielt auch ihren Platz auf der Weltkarte der Kunst. Dazu ein Picassocafé, ein Picasso-Turnier und dieses Jahr den Picasso-Sommer, mit dem die Stadt ihre Jacqueline und ihren Schöpfer ehrt.

https://www.visitvarmland.com/kristinehamn

Autor: Mathias Grohmann – mathias_grohmann@web.de

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