Konstvägen Sju Älvar – Die vielleicht längste Kunstausstellung in freier Natur

Am Ångermanälven. Foto: .FuturePresent. (Claudia Gabriela Marques Vieira) /flickr.com (CC BY-SA 2.0)

Am Ångermanälven. Foto: .FuturePresent. (Claudia Gabriela Marques Vieira) /flickr.com (CC BY-SA 2.0)

Konstvägen Sju Älvar – die Kunststraße der sieben Flüsse ist nicht bloß eine Touristenroute. Die Route ist eine dauerhafte Kunstausstellung in der famosen Natur Nordschwedens. Kunstwerke und Kulturgeschichte liegen am Weg, sieben Flüsse werden überquert auf der Reise von der Ostseeküste bis in die Bergwelt Südlapplands.

Weg(e) zur Kunst

Los geht’s in Holmsund, ein paar Kilometer südlich von Umeå, dem Hauptort von Västerbotten, den der Konstvägen ebenfalls passiert. Auf der Europastraße 12 verläuft die Route bis Vännäs. Anschließend folgt der Weg dem Riksväg 92 bis nach Dorotea. Von hier aus führt die Kunststraße auf der Straße AC 1052 nach Borgafjäll im südlichen Lappland. Am Ende der Route durch Nordschweden stehen rund 350 Kilometer mehr auf dem Zähler. Damit ist der Konstvägen Sju Älvar die vielleicht längste Kunstausstellung in freier Natur.

Über sieben Flüsse …

Es war 1965 als der Verein „Vägen Sju Älvar“ (Weg der sieben Flüsse) gegründet wurde. Die damaligen Gemeinden Holmsund, Umeå, Bjurholm, Fredrika, Åsele und Dorotea schlossen sich zusammen, um den Straßenzustand zu verbessern und eine Touristenroute vom Meer in die Berge zu gestalten. Die Pläne sahen auch die Weiterführung nach Norwegen bis an den Atlantischen Ozean vor. Daraus ist bis heute nichts geworden.

Im Skulpturenpark Umeå. Foto: Samuel Mann /flickr.com (CC BY 2.0)

Im Skulpturenpark Umeå. Foto: Samuel Mann /flickr.com (CC BY 2.0)

Damals wie heute quert die Route sieben Flüsse, in der Reihenfolge Vindelälven, Ume älv, Öreälven, Lögdeälven, Gideälven, Ångermanälven und schließlich in den Bergen den Saxälven.

1996 entstand dann das erste Kunstwerk an der Straße. Es hieß „Vägledning“, auf Deutsch so viel wie „Wegeführung“. Mit der Zeit hat das Rauhe Klima in Nordschweden dem Objekt zugesetzt, sodass es im vergangenen Jahr durch „Oh Du härliga land“ (Oh Du schönes land) von Mattias und Linda Baudin Olofsfors ersetzt wurde. Auch die „Vägabstraktion“ am Lögdeälven von Javob Dahlgren wurde 2011 als Ersatz für das Werk „Konstväg“ eingeweiht.

Zwischen 1996 und 1998 wurden insgesamt zehn Kunstwerke entlang der Sieben-Flüsse-Straße installiert. Bis 2004 wurden es zwölf. Die außergewöhnliche Ausstellung wurde durch ein mit EU-Geldern ausgestattetes Projekt möglich. Der Verein hat sich zu diesem Zweck 1997 in „Konstvägen Sju Älvar“ umbenannt.

Alle bestehenden Kunstwerke sind in der Galerie auf der Homepage zu sehen. Ebenso – allerdings nur auf Schwedisch – eine Beschreibung  inklusive GPS-Koordinaten.

Kunst und mehr

Der Verein arbeitet weiterhin an der Entwicklung der Kunststraße. Neben  Informationstafeln mit Kulturgeschichte und Natur im Bereich der Kunststraße auseinander.

Die Arbeit des Konstvägen-Vereins zielt nicht nur darauf ab, eine attraktive Route zu bieten, sondern auch Geschichte und Bedeutung von Kunst und Kultur zu vermitteln – in und für die beteiligten Gemeinden, Gästen wie Einheimischen gleichermaßen. So holte man während eines mehrjährigen Projekts mehrere Schulen ins Boot. Ein Ergebnis ist ein zehn Meter langer Bootshaken, den Schüler an der Brücke über den Öreälven in Bjurholm schufen. Die Weiterentwicklung beinhaltet auch die Einbeziehung weiterer Stätten künstlerischen Schaffens, wie „Umedalen Skulptur“. Dem Skulpturenpark in Umeå.

Nicht zu vergessen die ständige Begleitung von Kunst der Natur entlang des Konstvägen Sju Älvar.

Autor: Mathias Grohmann – mathias_grohmann@web.de

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