Ingvar Kamprad: Er ist ein Trinker und war ein Nazi

Ingvar Kamprad, Gründer und Urvater von IKEA zählt heute zu einen der reichsten Menschen der Welt. Nach Berechnungen der schwedischen Wirtschaftszeitung „Veckans Affärer“ soll er 2005 sogar Bill Gates und Co. hinter sich gelassen haben und überhaupt der Reichste gewesen sein. Trotzdem gibt der 84 Jahre alte Schwede sich bescheiden. Er lebt zurückgezogen in der Schweiz und fährt am liebsten mit dem Bus, um von A nach B zu kommen. In Sachen Sparsamkeit und Bescheidenheit wollte er seinen Angestellten immer ein Vorbild sein, war es doch unter anderem diese Tugend, die ihm zum Erfolg verholfen hat. Gleichzeitig bewies er aber auch seine unglaubliche Großzügigkeit anderen gegenüber. Am 9.Oktober 1996 wurden 84,85 Millionen Euro, der gesamte Tagesumsatz weltweit, an alle IKEA-Mitarbeitern aufgeteilt. Kamprads Art, Danke zu sagen.

Doch sein Sauberimage ist zwischenzeitlich auf der Strecke geblieben. Denn im Jahr 1994 deckte die schwedische „Expressen“ auf, dass der Multi-Milliardär in den 40er Jahren das Naziregime in seinem Land unterstützt hat. Ein Schock – nicht nur für alle Mitarbeiter des Möbelkonzerns, sondern natürlich auch für die Kunden. Kamprad zögerte nicht lange und verfasste damals einen offenen Brief, in dem er zunächst zugab „Ja, ich war ein Nazi“, es aber gleichzeitig als größten Fehler seines Lebens bezeichnete. Er gab an, in der Richtung sehr von seiner deutschen Großmutter beeinflusst wurde.

In einem seiner Bücher offenbarte der Schwede auch ein weiteres Fiasko: Er ist Alkoholiker und das schon seit vielen Jahren. Seit er in den 60er Jahren viele Geschäfte in Polen machte und dort zu jeder Tageszeit Wodka serviert bekam, trinkt er sehr regelmäßig. 15 Wochen im Jahr übt er sich allerdings in Abstinenz, um nicht vollends die Kontrolle zu verlieren. Immerhin!

Ob Saubermann hin oder her: Er hat es trotzdem immer wieder geschafft, dass die Schweden ihm seine Fehltritte verziehen. Wie kein zweiter hat er bewiesen, dass die Geschichte vom Tellerwäscher, der zum Millionär wird, nicht unbedingt nur der amerikanische Traum ist – und wurde dafür als eine Art Volksheld gefeiert.
Doch dann kam etwas, aus das sich der eifrige Geschäftsmann bis heute noch nicht herausmanövrieren konnte. Was das ist, lesen Sie am Dienstag.

Autorin: Nicole Schmidt – text.assistant@yahoo.de

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