Hagapark – Königliche Erholung am Rande Stockholms

Die "Kupferzelte" im winterlichen Hagapark. Foto: ollesvensson (Olle Svensson) /flickr.com (CC BY 2.0)

Die „Kupferzelte“ im winterlichen Hagapark. Foto: ollesvensson (Olle Svensson) /flickr.com (CC BY 2.0)

Der Hagapark zählt zu besterhaltenen und schönsten Parks im englischen Stil. Einst ersonnen von König Gustav III. Vor allem die Stockholmer nutzen die grüne Oase vor den Toren der Stadt zum Entspannen. Sei es sportlich oder einfach die Ruhe genießend. Das Treiben spielt sich in romantischer Landschaft zwischen bewundernswerten Bauten ab. Nicht auszuschließen, dass dem Besucher beim Lustwandeln durch den königlichen Park das schwedische Kronprinzenpaar über den Weg läuft.

Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel können ihre Joggingrunden durch den Hagapark drehen. Liegt er doch direkt vor ihrer Haustür. Seit seiner Hochzeit bewohnt das Kronprinzenpaar Schloss Haga, einem der bemerkenswerten Bauwerke des Parks.

Der Hagapark, schwedisch Hagaparken, erstreckt sich am Westufer des Sees Brunnsviken. Der Park gehört zwar zur Gemeinde Solna, die im Norden an Stockholm grenzt. Der Hagapark ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel. Er ist seit 1994 Teil des weltweit ersten Nationalstadtparks, dem Ekoparken. Die Bauwerke, mal antik, mal chinesisch oder italienisch anmutend, wie Schloss Haga wurden bereits 1935 als Baudenkmäler anerkannt.

Gustav III. – Vater des Hagaparks

Echotempel im Hagapark. Foto: acme (Leon Brocard) /flickr.com (CC BY 2.0)

Echotempel im Hagapark. Foto: acme (Leon Brocard) /flickr.com (CC BY 2.0)

Begründet wurde die Parkanlage von König Gustav III. Was ursprünglich ein kleiner königlicher Vergnügungspark werden sollte, wuchs zu einer Landschaft im Stil eines englischen Gartens. Zwar geizte der König nicht mit eigenen Vorstellungen, die Umsetzung oblag jedoch dem Architekten Fredrik Magnus Piper (1746 – 1824). Neben Piper wirkten die Architekten Louis Jean Desprez, Olof Tempelmann, Carl Christoffer Gjörwell und Louis Masreliez an der Gestaltung mit. Zwischen 1780 und 1797 nahm der Hagaparken Form und Gestalt an. Sein Initiator erlebte die Fertigstellung nicht mehr. Gustav III. wurde 1792 ermordet.

Als Mitte des 19. Jahrhunderts in ganz Europa königliche Parks der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, öffnete sich auch der Hagapark der Bevölkerung.

Der „Pavillon der Königin“

Der Bevölkerung nicht zugänglich ist Haga slott, das Domizil des Kronprinzenpaares. Ursprünglich hieß das Schloss Drottningens paviljong – „Pavillon der Königin“. Erbaut wurde das Anwesen im Stil einer italienischen Villa von 1802 bis 1805 von König Gustav IV. Adolf, der auf dem königlichen Friedhof Haga auf dem Gelände des Parks seine letzte Ruhe fand.

Auf Schloss Haga erblickten der derzeitige König von Schweden Carl XVI. Gustaf und all seine Schwestern, die „Hagaprinzessinnnen“ das Licht der Welt. Lange Jahre diente das Schloss als Gästehaus der schwedischen Regierung. Seit 1947 wohnten hier keine Royals mehr. Bis 2010 Kronprinzessin Victoria und ihr Daniel einzogen.

Theater im Hagapark. Foto: pellesten (Pelle Sten) /flickr.com (CC BY 2.0)

Theater im Hagapark. Foto: pellesten (Pelle Sten) /flickr.com (CC BY 2.0)

Besucher können vielleicht einen Blick erheischen, doch sollte die Kamera – den Hinweisschildern nach – besser in der Tasche bleiben.

Gelegenheit zum Fotografieren oder Filmen gibt es dafür anderweitig genug: chinesischer Pavillon, Finnenhütten, Echotempel, Kupferzelte oder die Ruine des Großen Schlosses. Die Stora Haga slottsruin ist keine Ruine im eigentlichen Sinn. Eher eine Bauruine. Geplant war ein prunkvolles Lustschloss mit allem Drum und Dran. Mit der Ermordung Gustavs III. wurden alle Arbeiten eingestellt. Nach Sanierungsmaßnahmen dienen die Gemäuer heute als Kulisse für Theateraufführungen im Hagapark.

Ausführlicher werden der Hagaparken sowie die einzelnen Gebäude im Beitrag auf www.wikipedia.de behandelt. Auf Schwedisch und Englisch bietet https://www.visitstockholm.com/o/haga-park/ weitere Informationen.

Autor: Mathias Grohmann – mathias_grohmann@web.de

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