Drei Goldene Kronen auf blauem Feld

Stora riksvapnet und lilla riksvapnet: Neben Nationalhymne, gelb-blauer Flagge und den Drei Kronen zählen zwei Staatswappen zu den schwedischen Hoheitszeichen. 1908 befasste sich erstmals ein Gesetz mit der Definition und dem Schutz des schwedischen Staatswappens. Hier wurde auch die Unterscheidung zwischen kleinem und großem Staatswappen festgeschrieben. Ein Gesetz von 1982 bestätigt, dass Schweden zwei Wappen hat, eine große und eine kleine Ausführung. Ebenso sind Aussehen und Verwendung festgeschrieben.

Das kleine Staats- oder Reichswappen (lilla riksvapnet) zeigt einen blauen Schild mit drei gelben beziehungsweise goldenen offenen Kronen – die schwedischen Farben. Auf dem Schild sitzt eine königliche Krone. Diese steht für die Monarchie und den Staat gleichermaßen. Teilweise ist das Wappen von der Kette des Seraphinerordens umrahmt.

Benutzt wird die kleine Ausführung des Wappens, auch Drei-Kronen-Wappen genannt, von staatlichen Behörden und öffentlichen Diensten. In diesem Zusammenhang können auch spezifische Symbole den Kronen-Schild ergänzen. So ziert beispielsweise Eichenlaub den Kronen-Schild auf schwedischen Polizeiuniformen und -fahrzeugen.

Die Verwendung des Drei-Kronen-Wappens als Symbol für Schweden lässt sich bis 1336 zurückverfolgen, in die Zeit Königs Magnus Eriksson (1319-64). Demnach könnten die drei Kronen dessen Titel „König von Schweden, Norwegen und Schonen“ verbildlichen. Allerdings finden sich die drei Kronen schon bei Magnus Ladulås (zwischen 1275 und 1290 König von Schweden) wieder. Zudem werden diesem König auch die Farben blau und gelb zugeschrieben.

Das große Staatswappen (stora riksvapnet) ist nicht nur offizielles Staatswappen, sondern auch das Wappen des Königs respektive der Dynastie. In seiner heutigen Form besteht es seit 1844.

Das große Wappen am schwedischen Parlament. Foto: Cha già José / flickr.com (CC BY-SA 2.0)

Das große Wappen am schwedischen Parlament. Foto: Cha già José / flickr.com (CC BY-SA 2.0)

 

Seinen Ursprung hat das große Wappen in einem Siegel, das für um 1440 für Karl Knutsson Bonde, der als Karl VIII. schwedischer König war, angefertigt wurde.

Der Schild der großen Ausführung ist durch ein goldenes sogenanntes Tatzenkreuz geviert, also in vier Felder gegliedert. Im ersten und vierten Feld finden sich die drei goldenen Kronen auf blauem Grund wieder. Zweites und drittes Feld zeigen den goldenen „Folkunger-Löwen“ auf blau-weißen Wellen. Das Geschlecht der Folkunger, als deren Ahnherr Birger Jarl gilt, regierte Schweden zwischen 1250 und 1364.

Wie das kleine Wappen wird das große von der goldenen Königskrone – als Zeichen der Monarchie – gekrönt. Der Wappenschild wird von zwei goldenen, gekrönten zweischwänzigen Löwen gehalten und mit dem Seraphinerorden behängt. Umrahmt wird diese Komposition von einem Wappenmantel mit goldener Krone.

In der Mitte des Schildes, auf dem Kreuz, liegt ein gespaltener Herzschild. Dieser zeigt das Wappen des herrschenden Königshauses, das 1810 für den adoptierten Kronprinzen, den französischen Marschall Jean Baptiste Bernadotte geschaffen wurde.

Auf der einen Seite ist mit goldener Garbe auf blau-weiß-rotem Grund das Zeichen des Hauses Vasa abgebildet. Auf der anderen Seite ein goldener Adler unter dem Sternbild des Großen Bären. Darunter ist eine silberne Brücke zu sehen. Die Brücke steht für das Fürstentum Ponte Corvo in Italien. Eine Schenkung Kaiser Napoleons – der Kaiseradler – an Bernadotte.

Das große Staatswappen beinhaltet alle Elemente, die für Schweden stehen, außer dem Elch, und wird zu feierlichen Anlässen verwendet.

 

 

 

 

 

 

Autor(in): Mathias Grohmann – mathias_grohmann@web.de

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