Die Insel Åstol – Ein Fels an der Westküste

Im Hafen der Insel Åstol. Foto: http://commons.wikimedia.org/

Im Hafen der Insel Åstol. Foto: http://commons.wikimedia.org/

Einst zogen die großen Heringsschwärme die Menschen auf die Insel Åstol. Die Zeit der großen Fischschwärme ist vorbei. Die Bevölkerung des Felsens an Schwedens Westküste hat sich mehr als halbiert. Die die noch da sind arbeiten außerhalb oder leben von den Gästen, die im Sommer das kleine dicht bebaute Eiland „überfluten“.

Åstol liegt rund eine Autostunde nördlich von Göteborg, nur ist die Insel aus vulkanischem Gestein mit dem Auto nicht zu erreichen. Es wäre auch kaum Platz auf dem kargen Fels mit den dicht an dicht gebauten Häusern, die Weiß in der Sonne strahlen und engen Straßen – ein Bild wie aus einem Katalog von Bohuslän. Åstol ist autofrei, wobei eine Brücke bereits thematisiert wurde. Vorerst bleibt die althergebrachte Anreise per Boot, genauer gesagt mit der Fähre von Rönnang im Süden von Tjörn. In der Saison bringt auch Gunnars Båtturer Gäste von Marstrand zur nördlich gelegenen Insel Åstol.

Der Hafen – das Herz der Insel

Wo heute Fähren anlegen und Gästeboote liegen, machen nach wie vor Fischerboote fest. Die wenigen, die es noch gibt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde Åstol besiedelt. Die Lage war günstig, eine Bucht, tief genug auch für größere Schiffe, wie geschaffen für einen Hafen in geschützter Lage. Von hier aus wurde den Fischschwärmen, vor allem dem Hering nach- und zugesetzt. Noch in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts lag Bohusläns größte Trawlerflotte im Hafen von der Insel. Überfischung und Fangquoten setzten der Blüte des Fischfangs auf Åstol ein Ende. Von den zeitweise über 500 Einwohnern blieben gut 200 auf dem rund 15 Hektar großen Fels an der Westküste Schwedens.

Doch wenn, gerade im Sommer, Urlauber und Tagestouristen auf der Insel „landen“, schnellt die Bevölkerungszahl in die Höhe, herrscht reges Leben im Hafen mit seinem kleinen Laden, dem Café im alten Magazin und Åstols Rökeri, der bekannten Räucherei. Neben geräucherten und frischen Köstlichkeiten des Meeres aus eigenem Laden wartet die Räucherei mit Restaurant, Bar und Liederabenden auf.

Weg vom Trubel in Åstols Trädgård

Ein paar Schritte vom Hafen auf der einen Seite das Hotel der Insel auf der anderen ein kleiner Park, eine grüne Oase auf dem kargen Fels Åstols. Geschützt vor Wind und übermäßig Sonne können Besucher sich vom Trubel des Hafens erholen. Ermöglicht durch engagierte Einwohner und EU-Mittel. Im Park erinnert ein Denkmal an die Fischer, die nicht lebend in den Heimathafen zurückkehrten. Ebenfalls auf starkes ehrenamtliches Engagement kann das Heimatmuseum bauen.

Wieder ein anderes Bild zeigt die Insel mit dem „Freibad“ für Kinder. Eine Art Wanne im  Gestein mit sandigem Boden und Rutsche im Westen von Åstol. Nicht weit entfernt eine etwas größere Badebucht. Mit Blick auf über Kattegat und Skagerrak.

Einen Überblick über die Insel Åstol können Besucher bei einer geführten Wanderung erhalten. Für den ersten Eindruck:

https://astol.se/

https://www.astolsrokeri.se

https://tjorn.se/

Autor: Mathias Grohmann – mathias_grohmann@web.de

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge

Schwedenkalender 2024

Schwedenkalender 2024

Unser beliebter Schwedenkalender 2024 zeigt die Schönheit Schwedens in all ihren Facetten. Er enthält die deutschen und schwedischen Feiertage (zweisprachig!), die Geburts- und Namenstage der schwedischen Königsfamilie sowie eine Übersicht über die deutschen...

mehr lesen
Mikael Niemi: Populärmusik aus Vittula

Mikael Niemi: Populärmusik aus Vittula

Ein kleines Dorf im äußersten Norden Schwedens, in den wilden sechziger Jahren: Matti und sein schweigsamer Freund Niila träumen von der großen weiten Welt. Als der Rock ’n’ Roll Einzug hält im kleinen Tal, ist ihre Zeit gekommen... Vittulajänkkä, oder Vittula, wie es...

mehr lesen
Das schwedische Krebsfest – Kräftskiva

Ostern („Påsk“)

"Påsk" (Ostern) wird im ganzen Land gefeiert. Bis in die 70er Jahre hinein war der Karfreitag ein so genannter stiller Tag, an dem alle Geschäfte geschlossen waren und Trauermusik im Radio gespielt wurde. Außer in sehr religiösen Kreisen wird dies nicht mehr so...

mehr lesen