Der Potatisbacken in Ammarnäs

Ammarnäs

Der steile Moränenhügel ist ein Überbleibsel der Eiszeit

Im oberen Bereich des Vindelälvtals stößt man auf den kleinen, aber charmanten Ort Ammarnäs, der für Besucher eine besondere Sehenswürdigkeit zu bieten hat. Der Kartoffelhügel. Klingt langweilig? Ist es aber nicht! Das kleine Ammarnäs ist bis heute seinen Wurzeln treugeblieben und hat sich die Traditionen der Vergangenheit bewahren können. Auch landschaftlich ist der „potatisbacken“ von Ammarnäs sehr beeindruckend.

Ammarnäs kann mit dem Auto durch das Vindeälvtal erreicht werden. Im Ort trifft man auf eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit, die den Ort überregional bekannt gemacht hat. Es handelt sich um den „Potatisbacken“ – ein Hügel, der aus einer eiszeitlichen Moräne entstanden und in der Region einzigartig ist. Seit 1832 reifen auf diesem steilen Berg die wohlschmeckenden kleinen Mandel-Kartoffeln. Die kleinen Knollen reifen an dieser Stelle in Rekordzeit, und das obwohl sich der Hügel nur 50 km südlich Polarkreises befindet.

Der Hügel wurde durch einen gewissen Nils Johansson zum Anbaugebiet für Kartoffeln erschlossen. Die gärtnerische Experimentierfreudigkeit von Nils und den Ammarnäsern wurde schnell in der Region bekannt. Schließlich war das 19. Jahrhundert in Norschweden noch von verbreiteter Armut geprägt, und gute Kartoffeln sprachen sich bei den genügsamen Menschen des Nordens schnell herum.

Die in Ammarnäs gesetzte Kartoffelsorte ist überaus robust, und so können weder Spätfröste noch trockene Sommer ihnen etwas anhaben. Das Geheimnis liegt aber vor allem im Mikroklima: Denn der beeindruckende Moränenhang ist nach Süden gewandt und bietet somit während des Sommers rund um die Uhr Sonne. Dank des aufgeheizten Bodens halten sich auch die ersten Nachfröste (meist schon im August) vom „Potatisbacken“ fern. So kann viel später geerntet werden. Im Frühling wird steile Hang aufwendig gepflügt – und der Kreislauf startet von neuem. Bilder zu diesem Spektakel auf der offiziellen Seite des => Potatisbacken.

Bis heute handelt es sich bei Ammarnäs um ein authentisches Bergdorf. So leben noch immer viele Einheimische von der Rentierzucht, die nach traditioneller Manier betrieben wird. Bekannt ist Ammarnäs aber auch als Wintersport-Ort. Zudem bietet sich das Dorf als Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen in der Umgebung an.

Autor(in): Nancy Fischer – Karsten@schwedenstube.de

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