Arild, ein Sommeridyll

Sommerfrische mit Salzgeschmack in Arild. Foto: tmills 1073, CC BY-NC-SA 2.0

Schwedisches Sommeridyll, ruhige Badebucht und ein Dorf mit dem Flair aus alten Zeiten. Arild in der Nähe von Ängelholm ist die schwedische Antwort auf Skagen in Dänemark. Wenn auch der lange Sandstrand fehlt, so hat Arild doch dieselbe Anziehungskraft auf alle, die die Sommerfrische mit Salzgeschmack suchen. Denn das Meer prägt diesen Ort – heute wie damals.

Als Fischereihafen war Arild bereits im Mittelalter bekannt, denn in der Bucht Skälderviken wimmelte es nur so von Heringen. Westlich der Landzunge stand den Fischern der Kattegatt offen – und von der Südseite der Halbinsel aus war es nicht weit zum Öresund. Heute sind es vor allem Krebsfischer, die in und um Arild ihrem Geschäft nachgehen. Klippen, Kieselbänke und reiche Tangwiesen bieten den Tieren ideale Bedingungen. Badegäste gehen daher am liebsten von Stegen und Brücken aus ins Wasser. Oder sie klettern zwischen abenteuerlichen Klippenformationen hin zum besten Sonnenliegeplatz.

Ähnlich wie Skagen wurde Arild wegen seiner Lage und der einmaligen Atmosphäre von Künstlern entdeckt. Sie verbrachten bereits im 19. Jahrhundert den Sommer im pittoresken Fischerdorf, das so interessante Motive bot – und zugleich unter der skandinvischen Sonne leuchtete. Nils Kreuger, Fritz von Dardel und Isaac Grünewald zählten zu den berühmteren Künstlern auf Arilds Gästeliste. Da dauerte es nicht lange, bis andere Intellektuelle – und schließlich die mondäne Gesellschaft der Großstädte folgten. Das erste „richtige“ Hotel eröffnete in Arild bereits 1856.

Idylle aus alter Zeit. Das Haus der „Flickorna Lundgren“. Foto: Roger 4336, CC BY-SA 2.0

Noch heute sieht Arild in Teilen aus, als sei die Zeit stehen geblieben. Nur 500 Einwohner leben hier, doch während der Saison wird dies natürlich um ein Vielfaches von Touristen übertroffen. Sie kommen mit ihrem Boot in den Gästehafen oder zum Golf spielen, zum Tauchen oder Angeln, zum Erholen und Baden. Noch immer ist Arilds Hafen ihr zentraler Treffpunkt, denn er lädt zum Bummeln, Schauen und Verweilen ein. Zum Badevergnügen locken „Arilds kallbad“, das Klippenbad „Tussan“ oder – etwas weiter draußen – das „Gemeinschaftsbad Ransvik“. Letzteres skandalumwittert, weil Männer und Frauen hier seit anno 1890 gemeinsam baden konnten. Heute ist Ransvik vor allem bei Sporttauchern beliebt. So ändern sich die Prioritäten…

Autorin: Katja Singer – katja-singer@gmx.de

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