„Alter Schwede“ in Hamburg: Småländischer Findling am Hamburger Elbstrand

Der "Alte Schwede"

Kalt und groß ist er, der „Alte Schwede“. Gewiss kein Kieselstein. Aber der Brocken hat Anziehungskraft: Seit er an seinem heutigen Platz am Elbstrand in Hamburg-Övelgönne liegt, besuchen ihn die Hanseaten gerne. Aber auch Touristen lichten den schwedischen Auswanderer gerne ab. 

Als 1999 die Fahrrinne der Elbe wieder einmal erweitert wurde, stieß man bei Baggerarbeiten auf diesen riesigen Findling. In ca. 15 Metern Tiefe schlummerte der 217 Tonnen schwere Koloss, und wollte sich zuerst gar nicht aus seinem Schlaf wecken lassen. Der erste Bergungsversuch scheiterte vor allem daran, dass man seine Größe und damit auch sein Gewicht völlig unterschätzt hatte.

Wie andere Findlinge auch erreichte der „Alte Schwede“ die Elbe während der Elster-Eiszeit vor 400.000 bis 320.000 Jahren. Allerdings ist der Riese einer der ältesten Großfindlinge Deutschlands: Viele der großen Brocken kamen erst mit späteren Eiszeiten zu uns. Der Gletscher transportierte die riesigen Steine damals einfach mit sich mit – und als dann Tau einsetzte, verblieben die Findlinge dort, wo sie gerade waren.

Der „Alte Schwede“ besteht aus grauem Växjö-Granit, einer Granitart Ostsmålands. Fachleute erkennen am Stein Spuren seiner langen Reise durch die Ostseesenke. Andere Felsen haben sich an ihm gerieben und Schrammen hinterlassen.

Nach dem erfolgreichen zweiten Bergungsversuch stellte man den großen Stein am 23. Oktober 1999 direkt am Elbufer auf. Nun konnte die wahre Größe bewundert werden: fast 20 Meter Umfang, die Höhe beträgt 4,5 Meter und die Breite zwischen 7,9 und 5,2 Meter. Damit ist der Alte Schwede einer der größten norddeutschen Findlinge.

Am 6. Juni 2000 taufte man den großen Stein feierlich „Alter Schwede“ und bürgerte ihn offiziell ein. Damit ist ein schwedischer Einwanderer heute ein waschechter Hamburger – und einer mit dem besten Ausblick genau auf die Elbe.

Autor(in): Inga – ivthomsen@gmx.de

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