Belletristik

Literatur, Wissenswertes

(Autor: Mareike Born)

Fredriksson, Marianne

Fredriksson, Marianne (* 28. März 1927 in Göteborg, † 11. Februar 2007 in Österskär bei Stockholm) war eine schwedische Schriftstellerin und Journalistin.

Die Tochter eines Schiffsbauers und einer Hausfrau wuchs in einem proletarischen Milieu auf. Nach dem Besuch der höheren Schule arbeitete sie ab 1947 zunächst als Korrektorin, später als Journalistin bei der Lokalzeitung Göteborgstidningen. Hier lernte sie ihren Mann Sven kennen, den sie 1949 in Genua heiratete. Als ihre beiden Töchter zwei und sechs Jahre alt waren, zog Marianne Fredriksson 1962 nach Stockholm und arbeitete als Chefredakteurin für das Einrichtungsmagazin Allt i hemmet. Die sehr erfolgreichen Zeitschriften Vi föräldrar (Wir Eltern) und Allt om mat (Alles über das Essen), für die sie später schrieb, gründete sie selbst. Zwischen 1974 und 1988 war sie außerdem Redaktionsleiterin in der Tageszeitung Svenska Dagbladet.

Seit ihrem späten schriftstellerischen Debüt im Jahre 1980 mit Evas bok (Eva) publizierte sie 14 Romane, darunter die Weltbestseller Simon och ekarna (Simon) und Anna, Hanna och Johanna (deutscher Titel: Hannas Töchter). Insgesamt wurden ihre Bücher in 47 Sprachen übersetzt, in 150 Ländern publiziert und weltweit mehr als 17 Millionen Mal verkauft. Ihre ersten fünf Werke sowie ihr 1997 erschienenes Buch Enligt Maria Magdalena (Maria Magdalena), für das sie ein intensives Quellenstudium betrieb, kreisen um biblische Motive. Später erreichte sie mit gefühlsbetonten Familien- und Generationenromanen aus der Perspektive von Frauen vor allem ein weibliches Publikum. In ihrem Buch Älskade barn (Geliebte Tochter) behandelt sie die Gewalt gegen Frauen inner- und außerhalb der Ehe. Eines der zentralen Themen in ihren Romanen ist die Freundschaft, die sich oft als beständiger erweist als die Liebe.

(Autor: Mareike Born)

Enquist, Per Olov

Enquist, Per Olov (*23. September 1934) ist ein schwedischer Schriftsteller und Journalist. Er studierte Literaturwissenschaften an der Universität von Uppsala. Von 1965 bis 1976 arbeitete er als Kolumnist für Zeitungen und als Fernsehmoderator. Außerdem gehörte er schon da literarischen Führungszirkeln in Schweden an. Von 1970/71 hielt er sich mit einer Förderung des DAAD in Berlin auf. 1973 war er als Gastdozent in Kalifornien tätig. Seit 1977 ist er freier Schriftsteller und setzt sich nach wie vor für die gewerkschaftliche Organisation von Schriftstellern ein. Aus dem schwedischen Schriftstellerverband, dessen Vorstand er zeitweilig angehörte, ist er nach einer Kontroverse inzwischen ausgetreten. Enquist lebt und arbeitet heute als freier Schriftsteller in Stockholm.

In seinem Werk erkennt man eine eher melancholische Weltsicht. Immer wieder schildert der Autor auch die Einschränkungen, die eine pietistische Lebensweise auferlegt, vor allem in Auszug der Musikanten und Lewis Reise. Bekannt wurde er bei uns vor allem mit dem historischen Roman Der Besuch des Leibarztes, in dem er das Verhältnis des Arztes und Politikers Struensee zu der dänischen Königin Caroline darstellt. Für seinen ersten Kinderroman Großvater und die Wölfe, der auf einem Ausflug mit seinen Enkeln basiert, wurde er mit dem LUCHS des Jahres 2003 ausgezeichnet.

(Autor: Mareike Born)

Kerstin Lillemor Ekman

Kerstin Lillemor Ekman (* 27. August 1933) ist eine der angesehendsten Schriftstellerinnen Schwedens. Kerstin Ekman studierte an der Universität Uppsala. Danach arbeitete sie einige Jahre beim Film und als Lehrerin an einer Volkshochschule. 1959 trat sie mit dem Kriminalroman Trettio meter mord (30 Meter Mord) an die Öffentlichkeit. Weitere Kriminalromane folgten, aber Ende der 1960er Jahre begann sie sich mehr und mehr von dem Genre zu entfernen, und mit dem Dokumentarroman Menedarna (die Meineide) 1970 und der Schilderung der Wildnis Mörker och blåbärsris (dt. Mittsommerdunkel) 1972 gelang ihr der literarische Durchbruch, der in der Vallmsta-Tetralogie, bestehend aus Häxringarana 1974 (dt. Hexenringe), Springkällan 1976 (dt. Die Springquelle), Änglahuset 1979 (dt. Das Engelhaus) und En stad av ljus 1983 (dt. Stadt aus Licht), gipfeln. Die Tetralogie ist eine Schilderung der (industriellen) Entwicklung einer mittelschwedischen Kleinstadt während eines Jahrhunderts, wie sie sich für Frauen ausnahm. Eine Reihe von beeindruckenden und ergreifenden Frauenschicksalen steht im Mittelpunkt. 1978 wurde Kerstin Ekman in die Schwedische Akademie gewählt. Aus Anlass der sog. Rushdie-Affäre 1989, in der sie der Schwedischen Akademie vorwarf, zu lahm zu reagieren, verließ sie, wie auch Lars Gyllensten, die Arbeit der Akademie. Ekman sieht sich dezidiert nicht mehr als Mitglied dieser Versammlung; von der Akademie dagegen wird sie nach wie vor als solches betrachtet, da es laut den Regeln der Akademie unmöglich sei, eine Mitgliedschaft zu kündigen. Ende der 70er Jahre zog Kerstin Ekman mit ihrem Mann nach Norrland. Die nordische Landschaft, die Menschen in Norrland, aber auch die Veränderungen aufgrund der Modernisierung der Gesellschaft wurden zu einem wichtigen Thema. Händelser vid vatten 1993 (dt. Geschehnisse am Wasser) und die 2003 vollendete Trilogie Vargskinnet (Der Wolfspelz), bestehend aus den Romanen Guds barmhärtighet (dt. Am schwarzen Wasser), Sista rompan (dt. Die letzten Flöße) und Skraplotter, spielen in einem Gebirgsdorf in Jämtland und schildern die Entwicklung der kleinen Siedlung im 20. Jahrhundert – auch hier wieder vor allem durch die Schicksale von Frauen aus drei Generationen.

(Autor: Mareike Born)

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