Varpa – Das Spiel mit den Steinen

Das ist Schweden, Sport, Wissenswertes

Bei Varpa geht es um den perfekten Wurf.

Bei Varpa geht es um den perfekten Wurf.

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Varpa ist wohl eines der ältesten Spiele in Schweden, was immer noch, vor allem in Gotland, bei Festen gespielt wird. Varpa ist ein Zielwurfspiel, bei dem ursprünglich mit großen Feldsteinen versucht wird, möglichst nah an einen Holzstab heran zu werfen. Heute sind diese „Steine“ aus Aluminium. Die original Kalksteine aus Gotland sind oft zu spröde und zerbrechen beim Aufprall.

Varpa ist sozusagen eine wuchtigere Version des Bocciaspiels. Man darf die Steine des Gegners mit dem eigenen Wurf wegkicken und am Ende hat derjenige gewonnen, dessen Stein dem Holzstab am nächsten ist. Der Wurfabstand zum Holzstab beträgt 20 Meter und die diskusartigen Steine wiegen 4-5 kg. Da die Werfer bei einem Spiel um die 200 Mal werfen, erfordert dieses Spiel eine Menge Kondition und Kraft.

Bei den „Stängaspielen“, der „gotländischen Olympiade“ pilgern jedes Jahr tausende von Gotländern mit ihren Familien zu einem Freigelände im Dorf Stänga. Dort werden neben Varpa auch andere exzentrische Sportarten wie zum Beispiel das Stangenwerfen betrieben. Die Varpa-Wettkämpfe dauern mit am längsten, da fast jedes Dorf mit einer eigenen Mannschaft vertreten ist. Bei den „Stängaspielen“ sind die Gotländer meist unter sich, obwohl die Insel zu dieser Zeit von vielen Touristen bevölkert ist. So wird mit dem Varpa-Spiel eine uralte Tradition gepflegt, denn Varpa-Steine wurden schon in gotländischen Gräbern aus der Bronzezeit gefunden.

(Autor: Susanne Frense-Schneider)

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