Trauer und Gedenken nach dem Terroranschlag in Stockholm

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Schweden ist in Trauer nach dem Terroranschlag auf der Stockholmer Drottninggatan am 7. April. Vier Menschen sind bei der Lastwagen-Attacke ums Leben gekommen, 15 weitere wurden verletzt. Tausende kamen am Wochenende an den Ort des Geschehens, um Blumen niederzulegen. Der Sergels Torg war am Sonntag in Schweigen, als um 14.53 Uhr, dem Zeitpunkt der Attacke, den Opfern in einer stillen Minute gedacht wurde. Die Toten sind eine Frau aus Uddevalla, eine Schülerin aus Stockholm, ein Brite und eine Belgierin.

Am Freitagnachmittag war die Haupteinkaufsstraße von Stockholm wie immer voller Menschen. Bei schönem Wetter freuten sich alle aufs Wochenende. Da stahl der inzwischen festgenommene Täter einen Laster der Spendrups-Brauerei, der gerade Bier auslieferte. Mit dem 40-Tonner raste der Attentäter durch die Fußgängerzone und beschleunigte auf geschätzt 80 km/h. Beim Kaufhaus Åhlens, einem beliebten Treffpunkt an der Ecke Mäster Samuelsgatan, fuhr der Todesfahrer direkt ins Schaufenster. Wie später bekannt wurde, war ein selbstgebauter Sprengkörper mit an Bord, der zwar Feuer fing, aber nicht richtig explodierte.

Die Stockholmer Rettungskräfte und viele Augenzeugen sind sich einig: Es ist ein Wunder, dass nicht noch mehr Menschen ums Leben gekommen sind. Zu verdanken war dies unter anderem dem Fahrer eines Geldtransporters: Er hatte den heranrasenden LKW im Rückspiegel bemerkt und die Passanten in der Drottinggatan durch lautes Hupen warnen können.

Inzwischen wurde ein 39-jähriger Mann aus Usbekistan verhaftet, dem der Terroranschlag vorgeworfen wird. Er tauchte 2016 im Rahmen polizeilicher Ermittlungen auf, die aber nichts gegen ihn erbrachten. Seit sein Antrag auf Aufenthaltsgenehmigung abgelehnt wurde, tauchte er unter und war seit Februar polizeilich gesucht. Noch am Abend des Anschlags konnte er an der Adresse festgenommen werden, wo er zuletzt gemeldet war. Weitere Ermittlungen laufen auf Hochtouren, in dem vor allem eventuelle Hintermänner oder Auftraggeber im Fokus stehen.

Unterdessen wird von allen Seiten das schnelle Handeln von Einsatzkräften und Polizei gelobt. „Leider war man gedanklich auf so ein Szenario vorbereitet“, sagte Feuerwehrmann Stefan Nillson der Zeitung Göteborg Posten. Einsatzübungen und Einsatzpläne für den Terrorfall habe es auch bereits gegeben. Die Evakuierung der City verlief am Freitag abend in geordneten Bahnen. Menschen, die „gestrandet“ waren, konnte auf die Hilfe der Stockholmer zählen. Durch die Initiative „#Open Stockholm“ öffneten Bürger ihre Türen, teilten Essen aus oder boten eine Fahrt mit dem Auto an, nachdem der öffentliche Nahverkehr stillgelegt wurde.

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