Spaß steht im Vordergrund beim Tjejmilen. Foto: Rickard Forsberg/ Tjejmilen

Spaß steht im Vordergrund beim Tjejmilen. Foto: Rickard Forsberg/ Tjejmilen

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Seit 1984 fällt jedes Jahr im Spätsommer der Startschuss zum größten Frauen-Laufsport-Event Schwedens: Der „Tjejmilen“ – 10 Kilometer rund um die Insel Djurgården in Stockholm. Die schön gelegene, meist flache Strecke führt vorbei am Kaknästurm (mit 155 m Schwedens höchstes Gebäude), weiter geht’s dem Djurgårdsbrunnskanal entlang zum Blockhusudden, nach 6,5 km folgt die längste Steigung der Strecke, hinauf zum Rosendals Slott. Von dort läuft man wieder leicht abwärts durch eine schöne Eichenallee, vorbei am Nordiska Museet, über die Djurgårdsbrücke, dann dem Strandvägen entlang; in der Oxenstiernsgatan folgt nochmals eine kürzere Steigung, dann geht’s weiter, leicht abwärts, am Filmhuset vorbei zum Ziel auf Gärdet.

Zwei Kategorien stehen zur Wahl: „FunRun“ oder mit Zeitmessung. Je nach Lauftempo verteilen sich die Läuferinnen auf acht Startgruppen, damit das Gedränge beim Start auf ein Minimum beschränkt bleibt. Hauptsache ist für die meisten ohnehin: Mitmachen, das Ziel erreichen und dann zufrieden feststellen: Ich hab’s geschafft!

Längs der ganzen Strecke gibt’’s natürlich Live-Musik von verschiedenen Bands, außerdem bringt ein Samba-Orchester mit seinen buntgekleideten Tänzern Stimmung und Rhythmus ins Geschehen.

Auf der => Homepage finden sich neben allen Informationen auch vier verschiedene Vorbereitungsprogramme (nur auf Schwedisch); wer wie vorgeschlagen Ende März mit dem Training startet, kommt bis August richtig in Form. Der aktuelle Anmeldeschluss für den Lauf ist ebenfalls der Homepage zu entnehmen.

1984, beim allerersten Tjejmilen, meldeten sich 2000 Frauen aus ganz Schweden an und übertrafen damit die Erwartungen der Veranstalter. Obwohl schon damals viele Frauen regelmässig joggten, liessen sie sich nur selten an Laufsportveranstaltungen blicken, deshalb wurde – nach dem Vorbild des “Kvindelöbet“ in Kopenhagen – ein reiner Frauenlauf durch Stockholms grünes Herz ins Leben gerufen.

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Evy Palm, die Läuferin mit den besten Gewinnaussichten, machte sich vor der ersten Austragung Gedanken, ob sie überhaupt den Streckenverlauf finden würde. An allen bisherigen Läufen befanden sich immer einige schnellere Männer vor ihr. Ein Lautsprecherwagen als Wegbereiter nahm ihr diese Sorge ab, Evy Palm gewann den ersten schwedischen Frauenlauf und seither noch vier weitere. Sie ist somit die erfolgreichste Tjejmilen-Absolventin bisher.

Die enthusiastischen Kommentare der Läuferinnen nach dem Zieleinlauf zeigten schon nach der ersten Austragung, dass dieses Frauenlauf-Fest einem echten Bedürfnis entspricht. Dank großer Aufmerksamkeit der Medien stieg das Interesse am Tjejmilen stark an und es entstanden bald Nachfolge-Anlässe auch für Langlauf und Radfahren: „Tjejvasan“ und „Tjejvättern“. Aber das Original bleibt mit über 2200 Teilnehmerinnen die Nr. 1.

Auch der Nachwuchs bekommt in Stockholm seine Chance: für Mädchen von 10 bis 13 Jahren findet ebenfallsein Lauf über 1,5 km statt, bei dem die Strecke über Gras, Kieswege und Asphalt zum Ziel des „grossen“ Tjejmilen führt. Jede Teilnehmerin erhält am Ziel ein T-Shirt und eine Medaille.
Das offizielle Tjejmilen-Hotel „Quality Hotel Globe“ bietet für das letzte Augustwochenende Unterkunft zum Spezialpreis an.

Wer Lust auf noch mehr Frauenlaufsport-Anlässe hat, kommt im Frühsommer in Schweden bestimmt auf seine Kosten: Mit Laufveranstaltungen in 17 schwedischen Städten ist „Vårruset“ die grösste Laufserie in Europa.– Mehr unter www.varruset.se.

(Autor: Monika Meyer)

=> Erfahrungsbericht

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