Sofiero slott: Kulisse für ein königliches Märchen

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Sofiero slott Schweden

Sofiero slott ist für seine prächtigen Gärten international bekannt. Foto: Anders Eberfeldt, Sofiero slott.

„Es waren einmal ein Prinz und eine Prinzessin…“ So beginnt das Märchen von Sofiero Slott, dem königlichen Schloss nördlich von Helsingborg im Skåne län. Das Anwesen mit dem 150 Hektar großen Park ist noch heute eine der ersten royalen Sehenswürdigkeiten, wenn man über den Sund nach Schweden kommt. Wie einst die Bewohner des Schlosses, genießen jährlich tausende Besucher den herrlichen Ausblick, den blühenden Garten und die lebendige Schlosstradition.

Der exponierte Platz eignet sich in der Tat als Kulisse für eine Märchengeschichte. Diese begann vor nunmehr 150 Jahren, als Kronprinz Oscar und seine Angetraute Sophia von Nassau Helsingborg besuchen. Sofort verlieben sie sich in die Lanschaft rund um die „Perle des Sundes“. Ein Stück Land an den waldigen Hängen nördlich der Stadt scheint ihnen ideal für die Sommerfrische, und sie bauen ein Schloss mit Namen „Sophies Ruh“.

Aus „Sophie-Ro“  wird mit den Jahren „Sofiero slott“, wie wir es heute kennen: Als der Prinz 1876 zum König gekrönt wird, bekommt das Gebäude sein heutiges Aussehen. Unter ihm als König Oscar II wird der Bau erweitert, aufgestockt und zum prächtigen Sommersitz der Familie ausgestattet.

Doch wie es sich für Monarchien gehört, gehen Besitz und Status an die Nachkommen über, und als das Königspaar in die Jahre kommt, vermachen sie „ihr Schloss“ dem Enkel Gustav Adolf als Hochzeitsgeschenk. Das war selbst nach royalen Standards eine großzügige Gabe, und die neuen Besitzer dankten es mit großen Engagement und neuen Ideen.

Gustav Adolf und Margarete von England waren ab 1905 das neue Kronprinzenpaar, und unter ihrer Ägide blühten die Schloßgärten erst so richtig auf. Vor allem Margarete hatte das Garteninteresse aus ihrer Heimat mitgebracht und gab neue Impulse für Anpflanzungen, die damals modern waren: so etwa farbig abgestimmte Staudenrabatten, ganze Rhododendren-Wälder, romatische Steingärten und praktische Küchengärten. Noch heute wird Sofiero vor allem wegen seiner verführerischen Gärten besucht, und kein Sommer vergeht ohne eine neue Attraktion im blühenden Schlosspark.

Sofiero slott

Foto: Sophie Håkansson, Sofiero slott.

Als Margareta bereits 1920 stirbt, hinterlässt sie fünf Kinder und Gustav Adolf, der erst 1950 König wird (Gustav VI Adolf). Sein Leben lang bleibt dieser König ein echter Gartenfreund und gibt dem Schloss seine Prägung durch noch mehr Rhododendrenpflanzen: 5000 Exemplare und 400 verschiedene Sorten lässt er auf den Hängen rund um das Schloß setzen. In seinem Testament 1973 verfügt König Gustav VI Adolf, dass Schloss Sofiero an die Stadt Helsingborg übergehen solle.

Seither kann die Allgemeinheit das Anwesen besuchen, und im Garten die Beete des Königs bestaunen.  Ausstellungen, Spaziergänge mit Audio-Guide oder Thema-Wanderungen machen Sofiero auch nach vielen Besuchen immer wieder zum Erlebnis. Jedes Jahr Ende August findet auf Sofiero das große Gartenfest – „trädgårdsfesten“ – statt. Als Gruppe kann man im voraus auch geführte Touren buchen, die mit einem Kaffee oder Lunch in der Glasveranda abgerundet werden. Natürlich zieht die Schloss-Kulisse auch zahlreiche Künstler an, was ein reiches Kulturprogramm in den Kalender zaubert: Skulpturen, Fotografie, Malerei, Musik und Kunsthandwerk sind regelmäßig im Park zu erleben.

=> Weitere Infos und Programm-Kalender

=> Sofiero Schloss-Restaurant (auf schwedisch)

Einmal im Jahr wird das große Gartenfest gefeiert. Foto: Sophie Håkansson, Sofiero slott.

Einmal im Jahr wird das große Gartenfest gefeiert. Foto: Sophie Håkansson, Sofiero slott.

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