Siljan-See und Siljan-Ring: Vom Krater zum „Kronjuwel“

Allgemein, Ausflugsziele

Der Siljan-See prägt Landschaft und Kultur von Dalarna. Foto: Jacque de Villiers/ Imagebank.sweden.se

Der Siljan-See prägt Landschaft und Kultur von Dalarna. Foto: Jacque de Villiers/ Imagebank.sweden.se

Urlaub am Siljan-See ist Sommer wie Winter ein Traum, denn Natur und Kulturlandschaft zeigen sich hier besonders typisch für Schweden. Nicht umsonst wird die Region Dalarna, in dessen Mitte der Siljan liegt, als „Herzland Schwedens“ bezeichnet. Sanfte Hügel und zahlreiche Gewässer wechseln sich ab mit tiefen Wäldern und offener Weidelandschaft. Im Winter ist die Region ein Eldorado für Ski-Langläufer. Im Sommer tummeln sich Bootsbesitzer, Paddler, Angler und Schwimmer an Schwedens siebtgrößtem See. Der Siljan hat eine Fläche von 290 Quadratkilometern und die größte Tiefe bei 134 Metern.

Der Siljan-Ring ist aus dem All noch klar erkennbar. Foto: Vesta - Created with NASA WorldWind using Landsat 7 (satellite image, commons.wikimedia.org, Public Domain.

Der Siljan-Ring ist aus dem All noch klar erkennbar. Foto: Vesta – Created with NASA WorldWind using Landsat 7 (satellite image, commons.wikimedia.org, Public Domain.

Wer am See Siljan unterwegs ist, ahnt nicht, welche erdgeschichtliche Katastrophe seiner Entstehung vorausging. Erst auf dem Satellitenbild erkennt man, dass der See Teil eines riesiegen Kraters ist. Zusammen mit  Orsasjön, Skattungen, Oresjön und weiteren kleineren Gewässern bildet der Siljan einen ziemlich perfekten Ring im Gelände: Den so genannten Siljan-Ring. Genau hier schlug vor 365 Millionen Jahren ein riesiger Meteorit ein!

Der gewaltige „Impact“ wird an vielen Orten in Dalarna thematisiert. Informationen für Touristen bietet etwa das Naturmuseum in Rättvik, das Besucherzentrum „Dalhalla“ oder die Info-Hütte am Wasserfall Styggforsen in Boda.

Der Meteoriteneinschlag ist geologisch seit den 1960er-Jahren belegt, aber erst neuste Forschungen zeigen, dass hier ein echter „Himmels-Koloss“ auf die Erde niederging. Laut einem Geologenteam um Sanna Alwmark an der Univeristät Lund muss der abgestürzte Brocken fünf Kilometer breit (!) gewesen sein. Der ursprüngliche Einschlagskrater war nach neuen Berechnungen mehr als 60 Kilomter im Durchmesser!

Durch starke Erosion über Jahrmillionen konnte dieses enorme Ausmaß bislang nicht festgestellt werden. Daher nahmen die Forscher das Grundgestein unter die Lupe, welches noch heute den „Abdruck“ des Siljan-Meteoriten trägt. Die Begeisterung der Forscher lässt sich erahnen, wenn sie vom Siljan-Krater als „Kronjuwel“ sprechen: In ganz Europa gibt es keinen größeren oder besser erhaltenen „Impact point“.

Für Schweden-Urlauber bleibt die Freude über den Siljan-See als „blaues Kronjuwel“ in der Landschaft. Er prägte die Kultur der Ortschaften an seinem Ufer und der Region Dalarna überhaupt. Selbst der nüchterne Betrachter kann Siljans Wert als Freizeit-Paradies und Postkartenmotiv nicht verkennen!

1 Kommentar

  1. Karin aus Lübeck

    Hallo und Dankeschön für diesen interessanten Bericht über den Siljan. Ich freue mich über
    alles, was Dalarna in den Vordergrund rückt. Ich war 2016 im Frühling und im Herbst dort
    und möchte dieses Jahr im Sommer wieder hin.
    Ich liebe die Ruhe, die weiten Wälder und die Wasserfälle. Man kann dort herrlich wandern
    und, wenn man mag, auch klettern.
    Grüße aus Lübeck
    Karin

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