Ein Småländer in der Bronx: Ahnenforschung in Komstad

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Bei der Mühle in Komstad scheint die Zeit stillzustehen. Foto:

Bei der Mühle in Komstad scheint die Zeit stillzustehen. Foto:

Wer hat’s erfunden? Könnte es wirklich sein, dass ein Schwede Namensgeber des berühmten New Yorker Stadtteil Bronx ist? Die Spuren des historisch dokumentierten Mannes Jonas Brunck führen auf jeden Fall nach Småland, wo das kleine Freilichtmuseum „Komstad Kvarn & Café“ eine Ausstellung über das Leben im 17. Jahrhundert und den geheimnisvollen Auswanderer Jonas zeigt.

Wie viele andere Europäer wanderte Jonas Brunck (auch Bronck genannt) zu dieser Zeit nach Amerika aus und begründete dort die heutige Bronx mit dem Kauf von Siedlerland. Fakten aus neuester Forschung machen die Geschichte zu einer spannenden Familien-Chronik, die heute viele Besucher nach Småland lockt.

Jonas‘ Ursprung haben viele Länder für sich reklamiert, unter anderem die Niederlande, Dänemark und die Färoer-Inseln. Es sind dort sogar Monumente zu Ehren Bruncks aufgestellt, – doch auch für Schweden spricht einiges, wenn man den historischen Belegen folgt. So taucht in einem holländischen Dokument von 1638 Bruncks Name zusammen mit dem Heimatort „Coonstay smolach“ auf, was fortan als „Komstad Småland“ interpretiert wurde. In den Kirchenbüchern von Komstad taucht Jonas Brunck selbst zwar nicht auf, aber eine Familie Brunck war in der Region wohlbekannt und ist durch Ahnenforscher belegt.

"Signing the Treaty with the Indians". Gemälde von John Ward Dunsmore (1856-1945).

„Signing the Treaty with the Indians“. Gemälde von John Ward Dunsmore (1856-1945).

Viel Arbeit steckten die Familienforscher in das Geheimnis um Jonas Brunck, doch sein genauer Ursprung bleibt ein wenig mysteriös. Sicher ist nur, dass Jonas 1639 mit seiner Frau auswanderte und auf dem Gebiet der heutigen Bronx 274 Hektar Land von den Ureinwohnern kaufte. Dies verpachtete er gewinnbringend an Neusiedler, bis er nur wenige Jahre später, 1643, auf ungeklärte Weise starb. Noch 200 Jahre später war der Name Brunck / Bronck auf alten Karten dokumentiert, – und als man den verschiedenen Stadtteilen New Yorks ihre Namen gab, entschied man sich kurzerhand für „Bronx“.

Die Ahnenforschung ist in Schweden ein populäres Hobby, das durch die verschiedenen Auswanderungswellen besonders spannend – und weltumspannend – ist. So gibt es etwa eine TV-Reihe, in der US-Amerikaner ihre schwedischen Wurzeln im Stammbaum suchen und die Geburtsorte ihrer Vorfahren besuchen.

Offizielle Homepage von => Komstad Kvarn & Café.

Weitere Infos auch im => Jonas Bronck Center in Sävsjö.

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