Die Westküste sieht rot: WWF-Empfehlung zur Nordmeer-Krabbe

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Die traditionelle Krabben-Fischerei an der schwedischen Westküste sieht sich durch eine neue Empfehlung der Naturschutzorganisation WWF bedroht: Im aktuellen WWF-Fischratgeber 2014  sind Eismeer-Garnelen („Nordhavsräkor“) aus Skagarrak, Kattegatt und nördlicher Nordsee mit „Rot“ markiert worden. Gerade dies sind Krabben, die für den schwedischen Markt „direkt vor der Haustür“ gefangen werden, oft durch kleine Fangbetriebe, die in den Küstenorten zwischen Göteborg und Strömstad stationiert sind.

Die Rot-Listung begründet der WWF nicht nur mit einem Rückgang des Nordmeer-Krabben-Bestandes. Vor allem mangelnde Kontrollen auf See, veraltete Fangmethoden und die Praxis, zu kleine Krabben zurück ins Meer zu werfen, sind dem WWF ein Dorn im Auge.

Die Reaktionen in Politik, Verwaltung, Gastronomie und  Handel gehen jedoch weit auseinander. Die Rotmarkierung mache die Bemühungen vieler Kleinbetriebe zunichte, auf ökologische Fangmethoden umzustellen, hieß es, – während viele Fischrestaurants in Göteborg die Krabbe von der Speisekarte nahmen. Doch der schwedische Landwirtschaftsminister Eskil Erlandsson aß demonstrativ ein Krabben-Brot mit dem Hinweis, dass der Bestand nicht das Problem sei, weil die Fangquoten nicht gesenkt worden seien. Vielmehr sei ein neues Fischereigesetz auf dem Weg, dass nachhaltige Fangmethoden fördern solle.

1 Kommentar

  1. elke stork

    Der Norden ohne Krabben. Das geht nicht. Die Krabben gehören im Norden zur Esskultur!!!!
    Schweden ohne Räkorbröd, unvorstellbar!!!

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