Bohuslän

Völlig unbescheiden gibt sich die kleine Region Bohuslän an der schwedischen Westküste. Wirbt sie doch mit dem Prädikat, „den schönsten Schärengarten der Welt“ zu besitzen. Das mögen Vertreter anderer Landstriche anfechten – doch was Bohuslän zu bieten hat, ist unbestreitbar maritim. Die Region zeichnet sich durch ihr felsiges Inselmeer aus und ist als einzige schwedische „landskap“ mit einen echten Fjord vertreten, den Gullmaren. Fischerei, Schifffahrt und Wassersport werden seit jeher groß geschrieben. Und die Landschaftssymbole Seehund und Makrele zeigen eindrucksvoll, wer außer den Menschen hier seit langem heimisch ist.

Bohuslän – das ist Land und Meer, mal schroff, mal charmant kombiniert. Dazu viele Sehenswürdigkeiten und Kulinarisches von der Küste. Ein ideales Urlaubsziel, nicht nur für ausländische Schwedenfreunde. Zahlreiche Göteborger und Stockholmer haben auf den Inseln Tjörn und Örust ihr Sommerhaus; Drum ist es auch nicht leicht, eine freie „Stuga“ günstig zu mieten – und kurzfristig schon gar nicht. Im Sommer klettern die Temperaturen in Bohuslän gut und gerne auf 25 Grad – das Land ist  klimatisch begünstigt, denn viele westliche Schlechtwetterfronten werden von Norwegen und Dänemark abgefangen.

Bootstour

Wer also das Meer und seine Schätze liebt, ist in Bohuslän genau richtig. Ob Segler, Ruder- oder Motorboot – per Wasserfahrzeug ist man im Schärengarten immer am besten unterwegs. Aber auch die vielen Brücken beeindrucken – etwa die 386 Meter lange und 45 Meter hohe „Tjörnbron“, größter Teil eines ausgeklügelten Brückensystems, das die Inselwelt bei Stenungsund mit dem Festland verbindet. Historische Runensteine auf Orust und steinzeitliche Felsritzungen (hällristningar) bei Tanumshede führen den Besucher auf die Spuren unserer Vorfahren. Ganz im „Hier und Jetzt“ kann sich der Angler an einem der zahlreichen Gewässer niederlassen, oder der Genießer an einem gedeckten Restaurant-Tisch. Nicht nur während der Hummer-Saison ist es empfehlenswert, auf Märkten oder in Gaststätten die Ware der örtlichen Fischerei zu wählen.

Bohuslän reicht nicht weit ins Landesinnere hinein, und doch wartet auch das Hinterland mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten auf. Die Bohus-Feste bei Kungälv ist immer öfter Schauplatz für mittelalterliche Spektakel und stimmungsvolle Burgführungen. Die größte Stadt der Region, Uddevalla, ist geschäftiges Zentrum mit allen Handelseinrichtungen, die der Reisende (und Wohnhafte) so braucht. Und die Naturreservate entlang des Flusses Göta älv sind ein Paradies für Naturbeobachter und Wanderer.

A propos Wandern: Auf dem Bohusleden, einem traditionellen Wanderweg von 370 Kilometern Länge, hat man fernab der Straßen die Urlaubsregion (fast) für sich allein. Und kann – mit entsprechender Zeit und Muse – den Weg nach Bohuslän zum Ziel machen.

(Autor: Katja Singer)

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